Genetic News Pferd
Liebe Pferdezüchter und Pferdebesitzer,
herzlich willkommen zu unserer Dezember Ausgabe Genetic News Pferd.

Im November fand unser 1. Pferdezüchtertag statt. Aufgrund der positiven Resonanz haben wir gleich mit der Planung einer Fortsetzung im nächsten Jahr begonnen.

In der Farbgenetik Reihe stellen wir Ihnen dieses Mal verschiedene weitere Fellzeihnungen wie Splashed White, den Leopard-Komplex zusammen mit dem Appaloosa Pattern und die Fellzeichnung Brindle vor.

Wir wünschen Ihnen viel Freunde beim Lesen!
Pferdzüchtertag – Ein Rückblick und ein Ausblick
Für Hundezüchter bieten wir seit einigen Jahren den Hündezüchtertag an, 2022 wird dieser bereits zum achten Mal stattfinden.

Durch den Erfolg motiviert, haben wir am 13. November unseren 1. Pferdezüchtertag als Online-Veranstaltung durchgeführt. Sechs Stunden lang konnten interessierte Züchter, Tierärzte und Pferdehalter Vorträge zur Genetik, zur Trächtigkeit und zu Parasiten und Infektionserregern hören. Aufgrund der positiven Resonanz haben wir gleich beschlossen, die Veranstaltung im nächsten Jahr erneut anzubieten.

Wir danken allen Teilnehmern für Ihr Feedback zum 1. Pferdezüchtertag, es hat uns sehr gefreut und viel Spaß genacht, das Seminar mit Ihnen durchzuführen.

Der 2. Pferdzüchtertag wird am 03.12.2022 stattfinden. Merken Sie sich den Termin vor, wir werden ein spannendes Programm für Sie auf die Beine stellen.
 
Fellzeichnungen
In den letzen Ausgaben des Genetic News Pferd haben wir Ihnen die Vererbung der Grundfarbe, die Aufhellungen und verschiedene Scheckungsmuster vorgestellt. In dieser Ausgabe möchten wir auf weitere vererbbare Fellzeichnungen eingehen.
Splashed White
Der Splashed white factor (SW) hat sechs ursächliche Mutationen (SW1, SW2, SW3, SW4, SW5 und SW6) und führt zur Ausprägung von großen weißen Abzeichen, darunter vor allem eine extrem breite Blesse bzw. Laterne mit häufig blauen Augen sowie hochweißen Beinen. Manche, aber nicht alle splashed white Pferde sind taub. Bei manchen der SW-Mutationen sind bislang nur heterozygote Trägertiere bekannt. Man geht deshalb davon aus, dass diese Mutationen homozygot letal sind (SW3/SW3, SW4/SW4, SW5/SW5, SW6/SW6).
Leopard-Komplex und Appaloosa Pattern
Der Leopard-Komplex (LP), ist verantwortlich für das Auftreten von verschiedenen weißen Spots und Pattern bis hin zum Volltiger, wie z.B. beim Appaloosa. Homozygote Träger des Leopard-Gens LP/LP sind fast immer von der congenitalen stationären Nachtblindheit (CSNB) betroffen, heterozygote Träger LP/lp hingegen erkranken nicht.
Während das LP-Gen verantwortlich ist für verschiedene weiße Pattern, beeinflusst das Appaloosa Pattern-1 (PATN1)-Gen die Größe und Verteilung der Weißanteile. Eine Mutation im PATN1-Gen ist assoziiert mit einem erhöhten Weißanteil bei Leopard-gemusterten Pferden. Bei Pferden, die heterozygot für LP sind (LP/lp), verursacht die PATN1-Mutation in den meisten Fällen die Ausprägung eines Volltigers.
Bei Pferden, die homozygot für LP sind (LP/LP), entstehen meist few-spot Leoparden. Die PATN1-Mutation kommt häufig in Rassen mit Leopard vor, unter anderem beim Appaloosa, British Spotted Pony, American Miniature Horse und Knabstrupper. Sie wurde auch in anderen Rassen nachgewiesen, hat aber ohne das LP-Gen keinen Einfluß auf den Phänotyp.

Alle oben genannten Muster werden autosomal-dominant vererbt. Dies bedeudet, dass das Vorliegen einer Genkopie ausreichend ist, dass das Pferd einen entsprechenden Genotyp zeigt.
Brindle
Der Phänotyp „Brindle" beschreibt ein Aussehen, welches unregelmäßige vertikale Streifen im Körperhaar entlang von Hals, Rücken und Hinterhand aufweist. Für diese spezifische Form der Stromung wurde der Begriff "brindle 1 (BR1)" definiert. In einigen BR1-Pferden sind die Streifen unterschiedlich pigmentiert. Fast immer wachsen Mähne und Schweif nur sehr spärlich. Der typische BR1-Phänotyp mit einem gestromten Körperfell ist nur bei weiblichen Tieren mit einer Kopie des entsprechenden Gens (heterozygoter Genotyp X(N)/X(BR1)) zu sehen. Stuten mit zwei Kopien (homozygoter Genotyp X(BR1)/X(BR1)) und männliche Tiere mit nur einer Kopie (hemizygoter Genotyp X(BR1)/Y) zeigen einen einfarbigen Phänotyp, jedoch immer mit spärlichem Behang.

Der zugrunde liegende Erbgang ist X-chromosomal-semidominant.

Als Probenmaterial benötigen wir für alle genetischen Tests 20-30 frisch ausgerissene Haare aus Mähne oder Schweif (mit Haarwurzeln) oder 0,5-1,0 ml EDTA-Blut. Die Kosten für die Fellfarbtest belaufen sich auf 59,50 Euro für den Tierbesitzer und 46,00 Euro für den Züchter. Bitte beachten Sie auch unsere Fellfarbstaffel. Bei Anforderung von mind. zwei Fellfarben berechnen wir für das erste Merkmal 59,50 Euro bzw. 46,00 Euro und für jedes weitere 25,00 Euro (gilt nicht  für Partnerlaborleistungen).

Im nächsten Beitrag zur Farbgenetik beim Pferd stellen wir Ihnen die verschiedenen Formen der Fellfarbe „weiß“ vor, seien Sie gespannt.
Weihnachtsgrüße
2021 hat uns alle vor Herausforderungen gestellt – Coronaviren oder auch die Wetterkatastrophen haben uns unsere Grenzen, aber auch unsere Möglichkeiten aufgezeigt.

Das Team von Labogen bedankt sich auf diesem Weg ganz herzlich für die vertrauens- und wertvolle Zusammenarbeit im vergangenen Jahr und wünscht Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest sowie Gesundheit, Glück und Erfolg für das kommende Jahr.
Genießen Sie die Festtage und starten Sie wie wir mit Zuversicht und vielen guten Ideen, Gesundheit, Glück und Tatendrang in das neue Jahr 2022!
 
Bleiben Sie gesund und rutschen Sie gut in das neue Jahr
 
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne telefonisch (0971-72 02 505) oder per E-Mail labogen@laboklin.com zur Verfügung.

Wir hoffen der Newsletter hat Ihnen gefallen und Sie freuen sich auf die nächste Ausgabe.

Ihr Labogen-Team
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