Genetic News 06/22

 
Liebe Leserinnen und Leser,
in der heutigen Ausgabe erhalten Sie viele neue Informationen aus unserem Labor. Unsere Zertifikate werden ab dem 01.07. digitalisiert. Zudem bieten wir Ihnen ab sofort den Gentest auf die Xanthinurie Typ 2 beim Dackel und weiteren Rassen an, ebenso den Gentest auf die Retinaatrophie beim Shetland Sheepdog. Auch Katzenzüchter können sich freuen - Die Fellfarbe Sunshine steht nun für die Sibirische Katze, Kurilen Bobtail und Toy Bob zur Verfügung.
Zum Schluss laden wir Sie noch herzlich zu unserem Online Katzenzüchtertag am 23.07. und Online Hundezüchtertag am 29.10. ein. Viele Experten freuen sich auf Ihre Teilnahme!

Viel Spaß beim Lesen!

Ihr Labogen-Team
 
Digitalisierung unserer Zertifikate
Ab dem 01.07.2022 erstellen wir Ihre angeforderten Zertifikate bei Labogen digital.
Bei Abschluss Ihres Befundes erhalten Sie eine E-Mail, die ein digital signiertes Zertifikat als PDF enthält. Die Kosten für alle Zertifikate pro Befund belaufen sich auf 12 EUR inkl. 19% MwSt.
Für jeden bei uns angeforderten, zertifizierbaren Test, erhalten Sie ein Zertifikat als PDF-Format.
Ihre Vorteile bei einem digitalisierten Zertifikat als PDF-Format sind:
  • keine Unsicherheit und kein Zeitverzug durch postalischen Versand
  • deutlich reduzierte Zertifikatkosten
  • Änderungen/Korrektur des Namens, Chipnummer o.ä. schnell möglich
Und: alle digitalen Zertifikate sind mit einem digitalen Kopierschutz versehen, wir können jede von einer dritten Person durchgeführte Änderung nachweisen!
Gedruckte Zertifikate können auch weiter bestellt werden. Sie müssen ab dem 01.07. allerdings zusätzlich per E-Mail oder telefonisch angefordert werden. Hier belaufen sich die Kosten pro Zertifikat auf 12 EUR inkl. MwSt. zzgl. Versand.

Wir hoffen sehr, dass wir mit diesem geänderten Ablauf Ihre Erwartungen erfüllen!
 
Neuer Gentest: Xanthinurie Typ 2 beim Dackel, Cavalier King Charles Spaniel und English Toy sowie Manchester Terrier
Als erbliche Xanthinurie bezeichnet man eine Erbkrankheit, bei der es zu einer erhöhten Ausscheidung von Xanthin, einem Nebenprodukt des Purinstoffwechsels, im Urin kommt. Aufgrund der niedrigen Löslichkeit geht eine erhöhte Xanthin-Konzentration mit einem erhöhten Risiko für die Bildung von Xanthin-Kristallen und Harnsteinen, sowie für sekundäre Nierenschäden, einher.


 
Typische Symptome sind Beschwerden beim Urinieren, häufigeres Urinieren und häufiger Harndrang, Blut im Urin, lebensbedrohliche Blockaden des Harnwegs und auch Nierenleiden können Folge der Erkrankung sein. Das Alter bei Auftreten der Symptome ist sehr variabel und kann sowohl wenige Wochen als auch mehrere Jahre betragen.
Es konnten mehrere genetische Varianten bei unterschiedlichen Rassen identifiziert werden, die eine Xanthinurie auslösen können. Varianten im Xanthin-Dehydrogenase (XDH)-Gen werden als Xanthinurie Typ1 bezeichnet und Varianten im Molybdän-Cofaktor-Sulfurase (MOCOS)-Gen als Xanthinurie Typ2, wobei beide Gene für Enzyme des Purin-Stoffwechselweges codieren. Der genetische Test ermöglicht eine schnelle Diagnose und Behandlung der betroffenen Hunde. Purinarme Diäten und eine erhöhte Wasseraufnahme können das Risiko für die Bildung von Steinen verringern. Zudem können anhand der Genuntersuchung die asymptomatischen Trägertiere identifiziert werden und so eine Auswahl der geeigneten Zuchtpartner getroffen werden.  Der Erbgang ist autosomal-rezessiv.
 
Neuer Gentest: Retinaatrophie beim Shetland Sheepdog
Beim Shetland Sheepdog (Shelti) konnte eine genetische Variante im Bardet-Biedl-Syndrom 2 (BBS2)-Gen identifiziert werden, welche, neben der bereits bekannten CNGA1-Variante, mit einer PRA einhergeht. Typischerweise zeigen die betroffenen Hunde zunächst eine Nachtblindheit, gefolgt von einer deutlichen Verschlechterung der Sicht bei Tageslicht und in manchen Fällen auch einer sekundären Katarakt (grauer Star).

 
Progressive Retinaatrophien beim Hund stellen eine heterogene Gruppe genetisch bedingter Erkrankungen dar, die sich durch eine Retinadegeneration und in den meisten Fällen eine damit einhergehende Blindheit kennzeichnen lassen. Während einige PRA-verursachende Varianten in mehreren Rassen vorkommen können, wurden manche Varianten nur in bestimmten Rassen gefunden bzw. in Rassen desselben Ursprungs. Bei einer klinischen Augenuntersuchung können folgende typische Anzeichen einer PRA gefunden werden: bilaterale Hyperreflexion und Rückbildung der Netzhautgefäße. Die genetische Untersuchung ergänzt die klinische Augenuntersuchung mit dem Vorteil, dass PRA-verursachende Varianten bereits vor dem Zuchtalter und vor dem Auftreten klinischer Symptome erkannt werden können.

Typischerweise zeigen die betroffenen Hunde zunächst eine Nachtblindheit, gefolgt von einer deutlichen Verschlechterung der Sicht bei Tageslicht und in manchen Fällen auch einer sekundären Katarakt (grauer Star). Das Alter bei Beginn der Erkrankung ist sehr variabel, beschrieben wurden die ersten Symptome ab einem Alter von 8-10 Jahren. BBS-Proteine sind an der Bildung Primärer Zilien in verschiedenen Organen beteiligt. Man geht davon aus, dass die genetische Variante im BBS2-Gen die retinale Funktion durch eine Störung der Phototransduktionskaskade beeinträchtigt. Zusätzlich zur PRA können betroffene Hunde auch rasseuntypische phänotypische Merkmale aufzeigen, wie eine nach oben gekrümmter Schnauze, eine untypisch wellenförmige Haarstruktur und dentale Auffälligkeiten. Diese Eigenschaften sind vergleichbar mit den Kennzeichen des humanen Bardet Biedl-Syndroms. Der Erbgang ist autosomal-rezessiv.
 
Neuer Gentest: Fellfarbe Sunshine für die Sibirische Katzen, Kurilen Bobtail und Toy Bob
(Foto: Shutterstock)
Bei der Farbvariante Gold bzw. Sunshine handelt es sich um eine Modifikation der Tabby-Zeichnung, die für Sibirische Katzen, Kurilen Bobtail und Toy Bob beschrieben ist. Eine Mutation im CORIN-Gen bewirkt eine Zunahme der Phäomelanin-Bande der Einzelhaare sowie eine stellenweise Farbintensivierung des Phäomelanins. Reinerbige Tiere sind gekennzeichnet durch eine Aufhellung der Tabby-Kennzeichen, einen cremefarbenen bis weißen Bereich um die Nase, der sich bis auf die Brust erstreckt und eine rosa Nase ohne die für Tabby-Katzen typische dunkle Umrandung. Die Farbvariante kann sich nur ausprägen, wenn die Katze am Agouti-Lokus den Genotyp AA („sunshine“) oder Aa („dark sunshine“) aufweist.
 
 
Neuer Gentest: Protein Losing Nephropathie beim Airedale Terrier
Protein Losing Nephropathie (PLN) ist eine Erbkrankheit, die genetisch oder nicht genetisch bedingt sein kann und die zur erhöhten Ausscheidung von Proteinen über den Harn führt (Proteinurie).
Die Symptome treten bei betroffenen Hunden meist erst in mittlerem Alter auf, weshalb die Erkrankung häufig erst spät diagnostiziert wird. In der Folge können Thrombosen und Nierenversagen auftreten.
Der Gentest kann helfen, einen bekannten Gendefekt, der zur Entstehung einer PLN führen kann, zu detektieren.
Nicht genetisch bedingte Formen von PLN sind ebenfalls bekannt – diese kann der Gentest jedoch nicht detektieren und es ist die Untersuchung einer Harnprobe zum Nachweis der Proteinausscheidung möglich. Der Zeitpunkt des Erkrankungsbeginns sowie der Verlauf der Symptome sind bei der genetisch bedingten Form insgesamt sehr variabel und wahrscheinlich auch noch von weiteren Faktoren (ggf. weitere Gene und/oder Umweltfaktoren) abhängig.
 
Online Katzenzüchtertag am 23.07.2022
Haben Sie sich schon angemeldet?

Die Tierärztin und Kollegin Frau Dr. Jennifer von Luckner wird an unserem Katzenzüchtertag erst einen Vortrag über FIP und im Anschluss einen Vortrag über Katzenleukose und KatzenAIDS halten.
Sie haben an diesem Tag keine Zeit? Kein Problem!
Wir bieten Ihnen unsere Aufzeichnung für drei Wochen nach dem Züchtertag an. Somit haben Sie genügend Zeit sich den in Ruhe den Züchtertag anzuschauen. Auch die live-Zuschauer bekommen im Nachgang die Aufzeichnung zugesendet.
Alle Informationen rund um das Programm und zur Anmeldung finden Sie hier: academy.laboklin.com/e/281

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
 
Online Hundezüchtertag am 29.10.2022
Unser Referent des Monats ist Prof. Dr. Martin Fischer. Er ist der absolute Experte und Fachmann in den Themen „Ganganalyse“ und „Fortbewegung bei Hunden“. Wir freuen uns sehr, ihn als Referent für unseren diesjährigen Züchtertag gewinnen zu können.

Für alle Züchterinnen und Züchter die Prof. Dr. Fischer nicht kennen:
An der Universität Jena entstand vor ein paar Jahren die weltweit einzigartige und umfangreichste Studie zum Thema „Hunde in Bewegung“ unter der Leitung von Prof. Dr. Fischer. In dieser einmaligen Studie, in der die Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der Fortbewegung verschiedener Hunderassen stand, hat das Team rund um Prof. Fischer bei über 300 Hunden aus 32 Rassen Ganganalysen durchgeführt. Hierrüber wurde ein Buch mit dem gleichnamigen Titel veröffentlicht.
In diesem Buch finden die Leser unter anderem verständliche Erklärungen zur Anatomie des Hundes und spannende neue Erkenntnisse aus der Forschung. Das Buch zeigt anhand von sehr vielen Bildern die Anatomie des Hundes auf eine besonders anschauliche Weise dar und zeigt die Zusammenhänge von Skelett, Muskulatur und Fortbewegung.
Verpassen Sie diese einmalige Chance nicht – Prof. Fischer an unserem Züchtertag live oder sich als Aufzeichnung anzuschauen. Wir versprechen Ihnen – der Vortrag bzw. das Seminar wird Ihnen gefallen!

Alle Infos zur Anmeldung und zum Programm finden Sie unter: zuechtertag.laboklin.com/
 
Preisanpassung
Und weil wir auch weiter in gewohnter Qualität für Sie tätig sein wollen, gibt es ab dem 01.07.2022 eine Preisanpassung bei Labogen. Wir haben alle unsere Tests neu kalkuliert. Manche Preise sind unverändert geblieben, manche konnten wir senken, einige haben wir erhöht. Unsere Paketpreise, die wir zum 01.03.2022 für Sie aufgrund von Optimierungsprozessen reduziert haben, sind nicht von der Preiserhöhung betroffen (ausgeschlossen sind Pakete mit neuen zusätzlichen Tests).

Damit tragen wir den gestiegenen Material-, Personal- und Energiekosten Rechnung.

Trotz der Preisanpassung gewähren wir unseren Züchtern mit einem entsprechenden Nachweis 20 % Rabatt auf unsere Einzeltests.
 
Bei weiteren Fragen steht Ihnen das Team von Labogen per E-Mail labogen@laboklin.com oder telefonisch unter 09 71 / 72 02 505 gerne zur Verfügung.

Wir würden uns freuen, wenn Ihnen der Newsletter gefallen hat. Teilen Sie uns doch bitte Ihre Meinung dazu mit. Wir bereiten in der Zwischenzeit unsere nächste Ausgabe für Sie vor.

Ihr Labogen-Team
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