Genetic News Pferd
Liebe Pferdezüchter und Pferdebesitzer,

herzlich willkommen zu unserer Dezember Ausgabe Genetic News Pferd.
Heute möchten wir über eine intern durchgeführte Studie berichten, in welcher beantwortet werden sollte, in wie weit die (W)FFS-Genvariante auch bei Haflingern in Deutschland zu finden ist. Außerdem möchten wir Sie auf unseren 2. Online Pferdezüchtertag aufmerksam machen, welcher am Samstag stattfindet.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!
2. Online Pferdezüchtertag
Pferdezüchter, interessierte Pferdebesitzer und Pferdetierärzte aufgepasst!

Am 03.12.2022 findet unser 2. Online Pferdezüchtertag unter dem Schwerpunktthema „Alles rund um das Fohlen“ statt.

Frau Dr. Sielhorst (ReproTraining) und viele weitere Experten werden Ihnen einen unvergesslichen Tag bereiten und für all Ihre Fragen zur Seite stehen.

Das Thema Farbvererbung interessiert Sie besonders?

Unsere Fellfarbexpertin Frau Dipl. Biol. Bärbel Gunreben wird mit Ihnen in einem Anschluss-Seminar an praktischen Beispielen die Farbvererbung näherbringen.

Hierzu können Sie gerne vorab Bilder an Frau Gunreben senden, die dann im Vortrag besprochen werden. E-Mail-Adresse: pferdezuechtertag@laboklin.com.
 
Pfriemenschwanz-Infektion beim Pferd  
Haben Sie schon einmal etwas über eine Pfriemenschwanz-Infektion gehört?

Nein? Dabei kommen Infektionen mit dem equinen Pfriemenschwanz (Oxyuris equi) in Europa doch recht häufig vor.
Eine vorliegende Infektion erkennen Sie an den Symptomen wie starker Juckreiz in der Analregion des Pferdes, sowie das häufige Scheuern der Schweifrübe, was u.a. zu Hautläsionen und Haarverlust am Schweif führen kann. Dieser entsteht im Zusammenhang mit der Eiablage: Die weiblichen Pfriemenschwänze wandern aus dem Anus heraus, legen dort ihre Eier ab und sterben anschließend. Ein Pfriemenschwanzweibchen kann pro Eiablage bis zu 60.000 Eier legen.

 
Ansteckung
Häufig stecken sich Pferde im Stall (z. B. über Einstreu) an, aber auch auf der Weide schlummert die Gefahr einer Infektion - Gerade, weil Oxyureneier über Monate hinweg, überlebensfähig sind. Somit stellen sie eine dauerhafte Quelle für Neu- beziehungsweise Reinfektionen (Reinfektion bezeichnet eine erneute Infektion mit denselben Erregern innerhalb kurzer Zeit) dar.
Die parasitäre Entwicklung der Pfriemenschwänze im Magen-Darm-Trakt der Pferde erfolgt so, dass dabei fast immer keine Krankheitssymptome zu erkennen sind. Daher gilt die Infektion mit Oxyuris equi nicht als erhebliche Bedrohung für die Gesundheit der Pferde.
Ein Befall mit Pfriemenschwänzen kann jedoch durchaus zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. In Einzelfällen treten insbesondere bei einem sehr starken Befall, Symptome wie Müdigkeit, Leistungsminderung und Konditionsverlust auf.

Diagnose der Pfriemenschwanz-Infektion
Die Diagnose eines Befalls erfolgt über Ihren Tierarzt und/oder das Labor Ihres Vertrauens. Hier wird an der Außenseite des Pferdeanus ein transparenter Klebestreifen gepresst und anschließend mikroskopisch auf Oxyureneier untersucht.
Behandlung und Hygienemanagement
Oxyureneier stellen eine dauerhafte Quelle für Neu- und Reinfektionen dar. So können innerhalb eines Bestandes über mehrere Jahre hinweg Infektionen mit Oxyuris equi auftreten. Geeignete Hygienemaßnahmen sind daher sehr wichtig, um das Übertragungsrisikos zu reduzieren. Hierzu zählt u.a. die Beseitigung von mit Oxyureneiern kontaminierter Einstreu. Ebenso sollte die Perianalregion der betroffenen Pferde täglich mit warmem Wasser, welches ein mildes Desinfektionsmittel enthält, abgewaschen werden. Dies lindert zudem den Juckreiz
Eine medikamentöse Behandlung sollte ebenfalls erfolgen. Hier wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt. Dieser hilft Ihnen gerne weiter und steht Ihnen bei weiteren Fragen gerne zur Verfügung.
 
 
(W)FFS Genvariante beim Haflinger in Deutschland
Bei WFFS, dem Warmblood Fragile Foal Syndrom, handelt es sich um eine rezessive Erbkrankheit, die zunächst nur beim Warmblut beschrieben war. Klassische Symptome sind eine extrem dehnbare und brüchige, rissige Haut, sowie extrem überdehnbare Gelenke, besonders die Fesselgelenke sind hier betroffen. Weitere mögliche Symptome sind unvollständiger Verschluss der Bauchdecke, Deformation der Wirbelsäule, intrakranielle Blutung und andere.
Betroffene Fohlen sind nicht lebensfähig und müssen, wenn sie nicht schon tot geboren wurden oder kurz nach der Geburt verstorben sind, aufgrund der schlechten Prognose eingeschläfert werden.
Im Jahr 2020 erschienen verschiedene Studien, die das Vorliegen der WFFS-Genvariante auch in verschiedenen anderen Pferderassen wie dem Vollblut, dem Knabstrupper, dem Quarter Horse, dem Paint Horse, dem Mustang, dem Appaloosa und auch dem Haflinger zeigen konnten. Die ursprünglich als Warmblood Fragile Foal Syndrom bezeichnete Erbkrankheit wird deshalb nun auch als Fragile Foal Syndrom (FFS) bezeichnet.
Bildquelle: shutterstock
Im Rahmen einer intern bei LABOKLIN durchgeführten Studie sollte die Frage beantwortet werden, in wie weit die (W)FFS-Genvariante auch bei Haflingern in Deutschland zu finden ist. Dazu wurden 448 Proben von Haflingern aus Deutschland, die bei LABOKLIN vorhanden waren, analysiert. Für 443 Tiere wurde der Genotyp N/N (frei) bestimmt, diese Tiere tragen die für FFS ursächliche Genvariante nicht. 5 Tiere (1,1 %) zeigten den Genotyp N/WFFS, d.h. diese Tiere sind Anlagenträger für die FFS-Genvariante und können diese somit an Ihre Nachkommen weitergeben.

Die Studie zeigt, dass die FFS-Genvariante auch beim Haflinger in Deutschland vorkommt, die Trägerfrequenz allerdings mit 1,1% deutlich niedriger liegt als beim Warmblut, wo verschieden Studien eine Trägerfrequenz zwischen 12% bis 15% postulieren. In wie weit die deutsche Haflinger Zuchtpopulation exakt betroffen ist, lässt sich aus dieser Studie nicht ableiten, da nicht überprüft wurde ob die untersuchten Tiere in Deutschland gezüchtet oder aus dem Ausland importiert wurden.
 
Aktualisierung Ihrer Daten
Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu und mit dem Jahreswechsel stehen oftmals Veränderungen wie Umzüge, Umstrukturierungen und Positionswechsel in Zuchtverbänden an.
Um weiterhin eine zuverlässige und reibungslose Übertragung Ihrer Testergebnisse sicherzustellen, möchten wir Sie bitte bei Adressänderungen durch Umzug, Positionswechsel oder ähnlichem – uns Ihre neue Anschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer mitzuteilen.
Nur so können wir auch eine schnelle Befundübermittlung garantieren.
Herzlichen Dank!
 
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne telefonisch (0971-72 02 505) oder per E-Mail labogen@laboklin.com zur Verfügung.

Wir hoffen der Newsletter hat Ihnen gefallen und Sie freuen sich auf die nächste Ausgabe.

Ihr Labogen-Team
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LABOGEN 
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