Genetic News 10/2021

 
Liebe Pferdezüchter und Pferdebesitzer,
herzlich willkommen zu unserer Oktober Ausgabe Genetic News Pferd.

Im September konnten wir unsere Kunden endlich wieder persönlich auf der Americana treffen – hier finden Sie einen kurzen Rückblick. Weiterhin möchten wir Sie gerne zu unserem 1. Pferdezüchtertag am 13. November 2021 online einladen.

Auch in dieser Ausgabe setzen wir unsere Farbgenetik Reihe wieder fort. Wir stellen Ihnen diesmal die Vererbung von Scheckungsmustern vor. Auch einen nicht genetischen neuen Test möchten wir Ihnen gerne vorstellen, die Mikrobiom-Analyse beim Pferd. Mikroorganismen können das Wohlbefinden des Pferdes massiv beeinflussen.

Wir wünschen Ihnen viel Freunde beim Lesen!
 
Americana – ein Rückblick
 
Vom 08. bis zum 12. September war es endlich wieder soweit: bei Europas größter Westernmesse waren wir als Aussteller in Augsburg live dabei. Auch wenn die erste Messe in Augsburg nach 16 Monaten nur unter Auflagen öffnen durfte, so freuten sich doch über 38.800 Besucher über mehr als 250 Aussteller. Mit mehr als 500 Reitern und Pferden aus 14 Nationen in den Wettbewerben, 2 Showringen und einem Gesundheitsforum blieben für die Westernfans keine Wünsche offen, alle Abendshows waren ausverkauft. Auch der Laboklin-Stand mit allen Infos rund um Genetik beim Pferd war gut besucht!
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen 2023.
 
Anmeldung zum 1. Pferdezüchtertag

In wenigen Wochen findet unser 1. Laboklin Online Pferdezüchtertag statt.
Wir haben für Sie ein informatives und spannendes Programm rund um die aktuellen Pferdethemen für Sie zusammengestellt.
Zu den Vorträgen bieten wir Ihnen ebenfalls noch eine interaktive Expertenrunde mit dem Thema „Bewegungs- und Rittigkeitsproblemen“ an, in der auch Sie mitdiskutieren und Fragen stellen können.  Mehr Informationen rund um das Programm und Anmeldung finden Sie hier.
 
1. Pferdezüchtertagung

Am 13. November 2021 findet der 1. Laboklin Pferdezüchtertag statt. Wir haben für Sie ein vielseitiges und interessantes Programm rund um das Thema Pferdegesundheit zusammengestellt (Genetik, Trächtigkeit, PSSM, EHV-1, Entwurmung). Bei einer Expertenrunde zum Thema Bewegungsstörungen laden wir zum Mitdiskutieren ein. Das komplette Programm finden Sie untenstehend.

  • Wir freuen uns auf rege Teilnahme, den Gedankenaustausch und bieten viele Möglichkeiten, Fragen zu stellen.
  • Der Tag findet online statt, so dass Sie bequem von Zuhause aus teilnehmen können – keine Anreise, keine Extrakosten, und ganz wichtig: Ihre wertvolle Freizeit wird nur gering angeknabbert.
Eine Anmeldung ist über die Homepage pferdezuechtertag.laboklin.com/ jederzeit möglich.

Wir freuen uns auf Sie!
 
Farbgenetik beim Pferd
 
Scheckungsmuster
 
In den beiden vorhergehenden Ausgaben unseres Newsletters Genetic News Pferd haben wir Ihnen die Vererbung der Grundfarben Fuchs, Brauner und Rappe und die verschiedenen Fellfarbverdünnungen bzw. Aufhellungen vorgestellt. Über diese Farben können sich verschiedene Scheckungsmuster legen, die wir Ihnen in dieser Ausgabe zusammenfassen möchten. Wir behandeln hier die Tobiano-, die Overo- und die Sabino-Scheckung.

Ausführliche Informationen zu den verschiedenen Scheckungsmustern.
Als Tobiano (Tob) wird eines der häufigsten Scheckungsmuster bei Pferden bezeichnet. Die Flecken dieser Pferde haben glatte Ränder und eine klare Abgrenzung, die Augenfarbe ist meist dunkel. Tobianos haben meist weiße Füße oder noch ausgeprägtere Beinabzeichen, die Kopfabzeichen sind vergleichbar zu Pferden ohne Tobiano-Färbung. Die weißen Flecken überqueren gewöhnlich an mindestens einer Stelle die Rückenlinie, jedoch ist die Ausprägung der Plattenscheckung sehr variabel.
Für die Overo-Scheckung gibt es bislang keinen direkten Gentest, sie wird jedoch gekoppelt mit der Genvariante für OLWS (tödlicher weißer Overodefekt, ein Gendefekt, der in jedem Fall zum Tod des Fohlens führt) vererbt. Das Scheckungsmuster wird autosomal-dominant vererbt, der tödliche weiße Overodefekt wird rezessiv vererbt. Um das Aufteten dieses letalen Gendefekts zu vermeiden, sollten deshalb zwei Overo gescheckte Pferde nicht miteinander verpaart werden bzw. sollte eine solche Verpaarung nur dann stattfinden, wenn einer der beiden Verpaarungspartner negativ auf das OLWS-Gen getestet wurde.
Die Sabinoscheckung bei Pferden ist gekennzeichnet durch größere und kleinere weiße Flecken mit gezackten Rändern, häufig an Kopf, Bauch und an den Beinen. Einige Pferde erscheinen auch stichelhaarig am Bauch oder am ganzen Körper. Die Scheckung tritt mehr oder weniger deutlich bei heterozygoten Sabinos auf, Homozygote sind meist von Geburt an fast vollständig weiß. Bislang konnte ein Gen als Ursache identifiziert werden (Sabino-1), es ist jedoch offensichtlich, dass es weitere, bisher noch nicht identifizierte Gene gibt, die für ähnliche Abzeichen verantwortlich sind.

Alle oben genannten Muster werden autosmal-dominant vererbt. Dies bedeudet, dass das Vorliegen einer Genkopie ausreichend ist, dass das Pferd einen entsprechenden Genotyp zeigt.

In der nächsten Ausgabe unseres Newletter Genetic News Pferd stellen wir Ihnen weitere Fellzeichnungen vor, seien Sie schon gespannt.
Als Probenmaterial benötigen wir für alle genetischen Tests 20-30 frisch ausgerissene Haare aus Mähne oder Schweif (mit Haarwurzeln) oder 0,5-1,0 ml EDTA-Blut. Die Kosten für die Fellfarbtest belaufen sich auf 59,50 Euro für den Tierbesitzer und 46,00 Euro für den Züchter. Bitte beachten Sie auch unsere Fellfarbstaffel. Bei Anforderung von mind. zwei Fellfarben berechnen wir für das erste Merkmal 59,50 Euro bzw. 46,00 Euro und für jedes weitere 25,00 Euro (gilt nicht für Partnerlaborleistungen).
 
Dysbiose-Analyse
 
Die Zusammensetzung des Darmmikrobioms wird von einer großen Zahl an Faktoren beeinflusst. Offensichtliche Einflüsse, die sich negativ auf das Mikrobenkollektiv auswirken können sind bspw. Fehlfütterung oder der Einsatz von Medikamenten wie Antibiotika und Säureblockern. Aber auch sozialer und physischer Stress ist häufig mit ursächlich für Verschiebungen des Darmmikrobioms. Ist das Gleichgewicht erst einmal zu weit in Richtung darmpathogener Keime verschoben, spricht man von einer Darmdysbiose. Diese kann bei Pferden mit einer großen Bandbreite klinischer Beschwerdebilder assoziiert sein. Mehr Informationen zu dieser Erkrankung erhalten sie hier:
Infos zur Dysbiose-Analyse
Viele Bereiche des Körpers von Pferden sind mit einer großen Zahl unterschiedlichster Mikroorganismen wie Bakterien, Pilzen und Viren besiedelt. Die Gesamtheit all dieser Mikroben wird als Mikrobiom bezeichnet. Typische Kolonisationsorte sind bspw. die Oberfläche der Haut sowie die Schleimhäute des Atem- und Urogenitaltrakts. Der größte Teil des Mikrobioms mit einer Zahl von 1011-1012 Bakterien ist allerdings im Darm lokalisiert. Dabei bilden Mikrobiom und Körper ein empfindliches Gleichgewicht aus und stehen in einer symbiotischen Beziehung zueinander. Der Wirt bietet einen vor äußeren Einflüssen geschützten Lebensraum und liefert die für das mikrobielle Wachstum notwendigen Nährstoffe und Umgebungsbedingungen. Im Gegenzug unterstützen die Darmmikroben bei der Verdauung, liefern wichtige Nährstoffe wie Vitamine und sind von entscheidender Bedeutung für ein funktionierendes Immunsystem des Tieres.

Die Zusammensetzung des Darmmikrobioms wird von einer großen Zahl an Faktoren beeinflusst. Offensichtliche Einflüsse, die sich negativ auf das Mikrobenkollektiv auswirken können sind bspw. Fehlfütterung oder der Einsatz von Medikamenten wie Antibiotika und Säureblockern. Aber auch sozialer und physischer Stress ist häufig mit ursächlich für Verschiebungen des Darmmikrobioms. Ist das Gleichgewicht erst einmal zu weit in Richtung darmpathogener Keime verschoben, spricht man von einer Darmdysbiose. Diese kann bei Pferden mit einer großen Bandbreite klinischer Beschwerdebilder assoziiert sein. Dazu zählen vor allem:
  • gastrointestinale Beschwerden wie Durchfälle, Verstopfung, Kotwasser, Flatulenzen oder Koliken
  • allergische Beschwerden wie Futtermittelunverträglichkeiten, Allergien, Ekzeme, Fell- und Haarprobleme sowie eine chronisch erhöhte Entzündungsbereitschaft
  • Immunabwehrschwächen wie Chron. Asthma, Rhinitis, Bronchitis, rezidiv. Darm- und Hautmykosen und Parasitosen
  • metabolische Störungen wie ECS/ EMS und sportliche Leistungsverluste
  • Verhaltensauffälligkeiten wie Apathie, Koppen, Headshaking, Aggressivität
Hier kann eine Dysbioseanalyse neue Therapieansätze liefern. Bei dieser wird die Zusammensetzung des Mikrobioms im Gastrointestinaltrakt des Pferdes mit neuesten molekularbiologischen Verfahren untersucht. Ermittelt wird die Gesamtbakterienzahl sowie die jeweilige Anzahl verschiedener spezifischer Markerkeime (Aerobier und Anaerobier). Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen klinisch gesunden Pferden und solchen mit chronischen gastrointestinalen Beschwerden. Die Ergebnisse erlauben damit die Einschätzung, ob klinische Beschwerden auf eine Darmdysbiose zurückzuführen sind. Um die Interpretation und Einordnung zu erleichtern, teilen wir dabei nicht nur die Verschiebungen einzelner Spezies mit, sondern fassen alles in einem Intestinal-Score zusammen. Diätetische und therapeutische Maßnahmen werden in einer begleitenden Stellungnahme ebenfalls mitgeliefert. Wenn Sie mehr über unsere Dysbioseanalyse für Pferde wissen möchten kontaktieren Sie uns. Wir helfen gerne weiter!
 
 
Lieber Leser, wir hoffen, die Oktober Ausgabe Genetic News Pferd hat Ihnen gefallen und Sie konnten für Sie interessante Informationen finden. Für ihre persönlichen Fragen stehen wir jederzeit für Sie bereit.

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