Rassezuordnung Hund (DBanalyse)

Erkrankung
Lange Zeit war die Feststellung der Rassezugehörigkeit eines Tieres nur anhand ersichtlicher Merkmale und/oder einer belegten Ahnentafel möglich und oft nicht eindeutig. Seit einigen Jahren können sog. Mikrosatelliten als molekulare Marker herangezogen werden, um sowohl die Abstammung eines Tieres als auch seine Rassezugehörigkeit auf genetischer Basis aufzuklären. Die Analyse von mehreren DNA-Bereichen, den Mikrosatelliten-Loci, ergibt letztlich ein einzigartiges, individuenspezifisches Muster: das DNA-Profil, oft auch als genetischer Fingerabdruck" bezeichnet. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei nicht verwandte Tiere das gleiche DNA-Profil zeigen, liegt bei 1 zu 1 Milliarde.

Die genetische Rassezuordnung kann als wichtiges Beweismittel zur Untermauerung einer phänotypischen Rassebeurteilung dienen (Kampfhundproblematik, Findlingshunde,...). Als gefährlich eingestufte Hunde, die aufgrund des Phänotyps als "Listenhunde" eingestuft werden und ins Tierheim kommen, sind meist schwer vermittelbar. Die verordneten Auflagen schrecken viele Tierliebhaber ab und dem Hund steht meist ein nicht wesensgerechtes Leben bevor. Findlingshunde, die ein kampfhundähnliches Aussehen besitzen, erleben oft ein ähnliches Schicksal. Ein genetisches Gutachten, welches die Zugehörigkeit eines Hundes zu einer als gefährlich eingestuften Rasse widerlegt, kann dem Tier die Chance auf ein besseres Leben ermöglichen. Wichtig ist auch, dass die Tiere, deren DNA-Muster als Grundlage für diese Analytik gilt, nicht direkt verwandt sind und der Zuchtpopulation entsprechen, aus der das fragliche Tier kommt. So kann es z. B. sein, dass ein reinrassiger Hund aus einer amerikanischen Zucht in unserer Datenbank nicht als reinrassig erkannt wird, da diese nur aus europäischen Hunden besteht. Die Rassezuordnung basiert auf einer Wahrscheinlichkeitsberechnung, bei der das DNA-Profil eines Hundes / einer Katze mit einer Datenbank abgeglichen wird. Grundlage ist daher das Vorliegen von Referenzpopulationen in der Datenbank. Hierfür müssen DNA-Profile von Hunden / Katzen erstellt werden, deren Reinrassigkeit eindeutig durch Zuchtbuchnummer belegt ist. Das Ergebnis der Rassezuordnung stellt dann eine Zuordnungswahrscheinlichkeit des fraglichen Tieres zu einer der im Datenpool befindlichen Rassen dar. Dabei wird für jede Rasse separat die Zuordnung bzw. der Ausschluss des zu testenden Tieres geprüft. Das Fehlen der Rasse von dem zu prüfenden Tier im Datenpool führt nicht zu einer Falschzuordnung sondern resultiert in geringen Zuordnungswahrscheinlichkeiten. Die Zuordnungswahrscheinlichkeit zu einer Rasse aufgrund des DNA-Profils liegt bei reinrassigen Tieren zwischen 80% und 100%. Auch bei Tieren, bei denen ein Elternteil reinrassig ist, kann der DNA-Abgleich Auskunft über die Abstammung geben. Hier werden Zuordnungswahrscheinlichkeiten zwischen 40% und 60% für die Rasse des reinrassigen Elternteils erwartet. Zuordnungswahrscheinlichkeiten unter 30% sind nicht aussagekräftig und weisen darauf hin, dass es sich weder um ein reinrassiges Tier der in der Datenbank hinterlegten Rassen handelt noch um einen Mischling, bei dem ein Elternteil zu einer der Referenzpopulationen gehört.

Möglichkeiten und Grenzen der genetischen Rassezuordnung

Genetische Untersuchungen zur Rassezuordnung sind möglich und mit einer großen Testsicherheit behaftet, wenn mit einem aktuellen Datenpool gearbeitet wird, der der geographischen Population, aus der das fragliche Tier kommt, entspricht. Sie sind ein Hilfsmittel bei phänotypischer Rassezuordnung ohne Kenntnis der Elterntiere. Als Resultat wird eine Zuordnungswahrscheinlichkeit des fraglichen Tieres für jede, der im Rassepool enthaltenen Rassen erwartet. Das Fehlen einer betreffenden Rasse im Datenpool führt nicht zu einer Fehlzuordnung sondern lediglich für alle geprüften Rassen extrem niedrige Zuordnungswahrscheinlichkeiten. Zuordnungswahrscheinlichkeiten unter 30% sind nicht aussagekräftig, da eine genügend hohe Testsicherheit für das errechnete Ergebnis nicht gewährleistet werden kann. Sind die vermeintlichen Elterntiere bekannt ist ein Abstammungsgutachten das Mittel der Wahl um die Vaterschaft zu bestätigen oder auszuschließen. "
Testdauer
2 - 3 Wochen
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