Bei einem Viertel von 23 zufälligen Risikoverpaarungen sprechen wir somit von ca. 6 Fohlen pro 1000 Verpaarungen, die den Genotyp WFFS/WFFS aufweisen und somit nicht lebensfähig sind. 6 Fohlen von 1000 Verpaarungen bedeutet im Umkehrschluss, dass ca. jede 170. Verpaarung betroffen ist. Statistik mit einem Verpaarungspartner N/WFFS Hat man jedoch als Züchter eine Zuchtstute im Stall stehen, die den Genotyp N/WFFS trägt, und verpaart diese mit einem Hengst, dessen WFFS Genotyp unbekannt ist, so liegt die Wahrscheinlichkeit einer Risikoverpaarung nicht mehr bei 2,3 Prozent, sondern bei 15,2 Prozent. Ein Viertel dieser Tiere wird statistisch gesehen an WFFS erkranken (3,8 Prozent oder 38 von 1000 Fohlen oder jedes 26. Fohlen, das aus einer Träger-Stute (N/WFFS) hervorkommt).
Für einen Hengst mit dem Genotyp N/WFFS gilt im Umkehrschluss dasselbe, rein statistisch wird jeder 26. Nachkomme den Genotyp WFFS/WFFS aufweisen und betroffen sein. Keine Zuchtstute wird 26 Fohlen zur Welt bringen, so dass eine Trägerschaft statistisch gesehen unbemerkt bleiben kann. Für einen Top-Vererber mit dem Genotyp N/WFFS bedeutet dies allerdings, dass ein Teil seiner Nachkommen als WFFS betroffen auf die Welt kommt oder die Stute das Fohlen durch einen Frühabort verliert, wenn der Genotyp der Stute unbekannt ist.
Durch Kenntnis des Genotyps kann das Auftreten von WFFS komplett vermieden werden
Fohlen, die nicht an WFFS erkranken, erhält man immer dann, wenn für mindestens einen der Verpaarungspartner der Genotyp N/N feststeht. In diesem Fall sind bei einer zufälligen Verpaarung 84,8 Prozent der Verpaarungspartner N/N. Für deren Nachkommen bedeutet dies, dass diese ebenfalls alle den Genotyp N/N aufweisen. Verpaart man N/N Tiere mit N/WFFS Tieren (rein statistisch gesehen dann bei einer zufälligen Auswahl des zweiten Verpaarungspartners 15,2 Prozent), so trägt die Hälfte dieser Nachkommen den Genotyp N/N (7,6 Prozent) und die andere Hälfte den Genotyp N/WFFS (7,6 Prozent).
Dies bedeutet zusammengefasst:
- Wenn für einen der Paarungspartner der Genotyp N/N feststeht, so haben bei einer zufälligen Auswahl des Verpaarungspartners ohne Kenntnis dessen Genotyps bei einer Trägerrate von 15,2 Prozent die Nachkommen rein statistisch gesehen zu 92,4 Prozent den Genotyp N/N und 7,6 Prozent den Genotyp N/WFFS.
- Wenn es sich bei einem der Partner bekanntermaßen um ein Trägertier (N/WFFS) handelt, erhält man Nachkommen, die nicht an WFFS erkranken, immer dann, wenn man mit einem WFFS freien Tier verpaaart. Der Genotyp N/N des Verpaarungspartners muss bekannt sein. Bei einer Trägerrate von 15,2 Prozent stehen immer noch 84,8 Prozent aller möglichen Partner für die Verpaarung zur Verfügung. 50 Prozent der Nachkommen aus einer solchen Verpaarung werden den Genotyp N/N (frei) aufweisen, 50 Prozent werden selbst Träger sein (N/WFFS).
- Vermieden werden muss auf jeden Fall die Verpaarung Trägertier mal Trägertier, da ein Viertel der Nachkommen aus einer solchen Verpaarung an WFFS erkrankt.
Einschränkungen der statistischen Analyse Die Berechnungen erfolgten aus den Auswertungen des bei uns eingegangenen Probenmaterials. Es kann zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, dass es gerade zu Beginn der WFFS Diskussion zur vermehrten Einsendung von Verdachtsfällen kam, wodurch die Zahl an WFFS Trägertieren in den aktuellen Zahlen leicht überschätzt sein könnte. Dies könnte auch die Diskrepanz von 15,2 % Trägerrate im Vergleich zu 9,4 % Trägerrate aus der Studie von 2012 erklären. Allerdings wäre auch eine Veränderung der Trägerrate in diesem Rahmen durchaus denkbar, wenn einige der Top-Vererber als Träger die Mutation an ihre Nachkommen weitergegeben haben. Die oben dargestellte Statistik beruht auf der Annahme, dass alle Tiere gleichmäßig zufällig miteinander verpaart werden. Jedoch ist es in der Zucht so, dass die Auswahl der Zuchttiere beschränkt wird. Auf diese Weise können manche Tiere ihre Gene verstärkt an die nächsten Generationen weitergeben, andere weniger und manche überhaupt nicht. Eine solche Selektion hat natürlich Auswirkungen auf die statistische Analyse. Gentests von LABOGEN - Langjährige Erfahrung mit besten Qualitätsstandards LABOGEN verfügt über eine langjährige Erfahrung bezüglich der Entwicklung und Durchführung genetischer Untersuchungen, besonders in den Bereichen Erbkrankheiten, Farbanalysen, DNA-Profile und Abstammung. Unser hoher Qualitätsstandard zeichnet sich besonders dadurch aus, dass alle Ergebnisse unserer genetischen Untersuchungen durch jeweils zwei Experten kontrolliert und validiert werden, bevor sie versendet werden. Unsere Abläufe sind akkreditiert nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005. Das heißt, dass unsere Untersuchungen in einem verlässlichen und jederzeit überprüfbaren Rahmen ablaufen. Wir unterliegen damit nicht nur einem strengen Ablauf täglicher interner Kontrollen sondern auch regelmäßiger externer Kontrolluntersuchungen in Form von Ringversuchen. Die zur Durchführung eines Gentests isolierte DNA wird bei uns für bis zu 5 Jahre eingelagert. Damit kann diese DNA für zukünftig verfügbare Gentests oder zur Abstammungsüberprüfung eingesetzt werden. Die Neueinsendung einer Probe ist somit in den meisten Fällen nicht erforderlich. Lizenzen/Patente Sowohl für den WFFS Gentest als auch für den PSSM (Polysaccharid-Speicher-Myopathie Typ 1) Gentest existieren Patente. Laboklin ist exklusiver Lizenznehmer für diese Patente. Durch die Zahlung von Lizenzgebühren honorieren wir die wissenschaftliche Arbeit und das geistige Eigentum der Wissenschaftler und unterstützen weitere Forschungsmöglichkeiten.
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