Genetic News 04/2021

 
Liebe Leserinnen und Leser,

heute erhalten Sie wieder Nachrichten aus dem Labor – rund um die Tiergesundheit. Dieses Mal mit vielen Informationen rund um den neuen Gentest beim Irish Glen of Imaal Terrier und beim Shetland Sheepdog, Giardien bei der Katze, der Welthändehygienetag und die Referentin Frau Weigert, die an unserem diesjährigen online Züchtertag über das Sozialverhalten von Welpen referieren wird. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. Natürlich sind wir bei Rückfragen wie immer gerne für Sie da.

Ihr Labogen-Team
 
Neuer Test beim Shetland Sheepdog
Beim Shetland Sheepdog konnte eine Variante im PCK2 (phosphoenolpyruvate caboxykinase 2) -Gen gefunden werden, die zu einer Paroxysmalen exercise-induced Dyskinesie (PED) führen kann. Paroxysmale Bewegungsstörungen sind eine Gruppe verschiedener neurologischer Erkrankungen, die sich durch Episoden unwillkürlicher Bewegungen kennzeichnen lassen. PED stellt eine dieser Bewegungsstörungen dar, bei der die Anfallserscheinungen durch Stress oder Aufregung ausgelöst werden können.
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Die betroffenen Hunde zeigen Episoden von allgemeiner Ataxie (Störungen der Muskelbewegungen) mit einem auffälligen Gangbild (Hypermetrie) und einer erhöhten Muskelspannung (Hypermetrie) an allen vier Beinen, sowie eine verminderte mentale Aktivität und einem milden Tremor (Muskelzucken). Die Episoden können von wenigen Minuten bis mehrere Stunden andauern und werden durch innere Anspannung ausgelöst, wie beim Spielen, nach dem Erschrecken durch unerwartete Geräusche oder bei heißem Wetter. Die Krankheit wird vermutlich autosomal-dominant vererbt, was aktuell aber noch weiter erforscht wird. Ein gutes Stressmanagement, eine spezifische Diät sowie eine Therapie mit antiepileptischen Medikamenten können die Frequenz der Episoden beeinflussen und die Symptome vermindern oder gar komplett unterdrücken. So können betroffenen Hunde nichtsdestotrotz ein Leben mit guter Lebensqualität und einer normalen Lebenserwartung führen. Anhand der genetischen Untersuchung kann die Erkrankung trotz der relativ variablen Symptome eindeutig identifiziert werden, um die weitere Verbreitung der genetischen Variante durch eine gezielte Zuchtplanung möglichst zu verhindern. Dieser Gentest ist nun bei Labogen erhältlich.
 
Neuer Test beim Irish Glen of Imaal Terrier
Die progressive Retinaatrophie (PRA) steht für eine Gruppe von erblich bedingter Augenerkrankungen, bei denen es zur Störung der lichtwahrnehmenden Zellen (den Photorezeptoren der Netzhaut) kommt. PRA kann bei verschiedenen Hunderassen vorkommen, wird aber je nach Rasse durch unterschiedliche Genmutationen hervorgerufen. Abgesehen vom Lebensalter, in dem die Erkrankung in Erscheinung tritt, sind die Symptome bei den verschiedenen Rassen sehr ähnlich.
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Beim Irish Glen of Imaal Terrier konnte eine Variante im ADAM9-Gen gefunden werden, die mit einer cone-rod-Dystrophie (crd3) einhergeht. Der dazugehörige Erbgang (rezessiv oder dominant) ist aber leider bislang noch unklar. Die Retina der betroffenen Hunde zeigt im jungen Alter zunächst keine Auffälligkeiten, im Alter von 12-24 Monaten kommt es aber zuerst zu einer Degeneration der Zapfen- und später auch der Stäbchen-Photorezeptorzellen. Erste Anzeichen der Erkrankung sind typischerweise Probleme beim Ausweichen von Hindernissen bei Dämmerlicht. Die Degeneration der Photorezeptoren nimmt mit der Zeit immer weiter zu, bis zur vollständigen Erblindung können aber mehrere Jahre vergehen. So kann diese Form der PRA meist auch erst im Alter von 3-5 Jahren durch ophthalmologische Untersuchungen erkannt werden. Eine frühzeitige Identifizierung der Variante ist also nur durch eine genetische Untersuchung möglich. Dieser Gentest ist nun bei Labogen erhältlich.
 
Online Züchtertag 2021
Weiter geht es mir unserer monatlichen Vorstellungsrunde zu unserem online Züchtertag. Heute möchten wir Ihnen unsere Referentin Frau Tanja Weigert vorstellen.
Frau Weigert ist Tierärztin mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie beim Hund.
Gerade bei Welpen ist die Sozialisierung ein wichtiges Thema. Umso mehr freuen wir uns, dass Frau Weigert an unserem Züchtertag einen Vortrag über „Die Sozialisierung des Hundes und Ihre Fallstricke (Tücken, Schwierigkeiten, Herausforderungen)“ referieren wird.
Unsere Plätze für die live Seminare sind begrenzt – seien Sie schnell und sichern Sie sich jetzt Ihren virtuellen Platz am Online Züchtertag. Schon gewusst? Wer am Termin selbst keine Zeit hat, kann sich auf Wunsch trotzdem einen Platz buchen und den Züchtertag danach als Aufzeichnung ansehen.

Interesse geweckt? Unter folgendem Link geht es direkt zum Programm und zur Anmeldung:
Anmeldung zum Züchtertag
 
Giardien bei der Katze
Giardien sind bei der Katze weit verbreitet. Hierbei handelt es sich um mikroskopisch kleine einzellige Parasiten, die sich in der Darmschleimhaut bei Katzen aber auch bei anderen Tieren ansiedeln können und schwere Durchfälle (zum Teil auch blutig oder mit Schleimhautbeimengungen), Erbrechen, Gewichtsverlust und Schwäche auslösen. Die am Weitesten verbreitete Art ist „Giardia duodenalis“. Am häufigsten kommt diese Erkrankung bei Katzenwelpen und jungen Tieren unter einem Jahr vor, genauso wie kranken Katzen mit geschwächten Immunsystem.
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Giardienbefall zählt in Deutschland zu den am häufigsten nachgewiesenen parasitären Erkrankungen bei Katzen. Giardien bilden sogenannte Zysten, die die infizierte Katze mit dem Kot in die Umwelt ausscheidet. Um eine Katze mit Giardien zu infizieren, reicht eine geringe Anzahl an Zysten oft schon aus. Die Infektion erfolgt stets über den fäkal-oralen Weg. Das bedeutet, dass die Katze die Giardien-Zysten durch infiziertes Futter, Wasser oder auch den Kontakt mit den Ausscheidungen bereits erkrankter Tiere aufnimmt. Die ausgeschiedenen Zysten sind ausgesprochen robust und können bei entsprechenden Umweltbedingungen problemlos mehrere Monate ohne einen Wirt überleben. Diese Tatsache trägt entscheidend dazu bei, dass das Risiko eines Befalls mit Giardien für Katzen hoch ist und die Behandlung oft ein gewisses Maß an Geduld erfordert. Eine Ansteckung mit Giardien, ist dort am größten wo die Tiere viel Kontakt zu Artgenossen haben. Die Ansteckung und Vorbereitung ist daher gerade in Tierheimen, Tierpensionen oder Haushalten mit mehreren Katzen, besonders hoch. Im Falle einer Infektion erweist sich die Behandlung als ausgesprochen hartnäckig und ein konsequentes Handeln ist gefragt. Hat Ihr Tierarzt eine Infektion nachgewiesen, müssen alle Tiere im Haushalt behandelt werden. Der Kot aus der Katzentoilette sollte möglichst schnell entfernt werden. Empfehlenswert ist es, die Katzentoilette täglich mit kochendem Wasser zu säubern und gut abzutrocknen. Hilfreich ist es, mit einem speziellen Shampoo (beim Tierarzt erfragen) das Tier zu baden, bei langhaarigen Hunden und Katzen empfiehlt es sich, den Analbereich kurz zu schneiden. Alle Näpfe sollten täglich und Spielzeug zu Beginn der Behandlung mit kochendem Wasser oder in der Spülmaschine gereinigt werden. Decken und Kissen werden bei mindestens 65 Grad gewaschen, auch Katzenkratzbäume sollten gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt, dieser hilft Ihnen gerne weiter. Auch unsere Tierärzte von Laboklin stehen Ihnen gerne unter info@laboklin.com oder telefonisch 0971/72020 zur Verfügung.
 
Internationaler Welthändehygienetag am 05.05.2021
Wussten Sie das am 05. Mai der internationale Welthändehygienetag, bereits zum 13. Mal stattfindet? Dieser macht darauf aufmerksam, wie richtige Handhygiene vor Infektionen und Keimübertragung schützt. Der 05.05 wurde als Eselsbrücke gewählt. Es symbolisiert die zweimal fünf Finger des Menschen (fünf plus fünf).
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Die letzten Jahre musste die Wichtigkeit der Händedesinfektion immer wieder erklärt werden – das ist seit dem Ausbruch der Pandemie anders. Denn das Corona-Virus hat jedem deutlich vor Augen geführt, wie wichtig das regelmäßige Händewaschen und -desinfizieren ist.
Der einfachste Weg, um die Verbreitung von Krankheitserregern wie unter anderen dem Coronavirus einzudämmen und dadurch nicht nur die eigene Gesundheit, sondern die vieler Menschen zu schützen, ist nach wie vor die richtig ausgeführte Handhygiene. Denn unsere Hände sind sowohl zu Hause als auch unterwegs ständig im Einsatz. Sie berühren oftmals Gegenstände sowie Flächen, die mit Viren und Bakterien belastet sind. Beim Griff ins Gesicht gelangen diese über die Schleimhäute von Nase und Augen oder den Mund in den Körper.
Eine Vielzahl von Menschen reinigen ihre Hände nicht gewissenhaft, da sie beispielsweise auf Seife verzichten, nicht ausreichend lang ihre Hände waschen oder die Haut anschließend nicht sorgfältig abtrocknen. Die Folge: Bakterien und Viren verbleiben auf der Haut. Feuchte Hände übertragen bis zu 1000-mal mehr Bakterien als trockene Hände. Wer keine gesundheitlichen Risiken eingehen möchte, verwendet Papierhandtücher, da diese durch die Reibung bis zu 77 Prozent der Bakterien entfernen. Am besten machen Sie Ihre Hände nass, nehmen Seife dazu und weichen 20 Sekunden lang Ihre Finger schön ein. Um das tatsächlich 20 Sekunden durchzuhalten, hilft folgender Trick: Wenn Sie zweimal „Happy birthday to you“ singen, haben Sie es geschafft.
Bei einer fachgerechten Anwendung des Desinfektionsmittels werden noch vorhandene krankmachende Erreger auf der Hautoberfläche deutlich reduziert. Auf diese Weise können Anwender einer Keimübertragung aktiv entgegenwirken. Sie sollten ca. eine etwa erbsengroße Menge des Desinfektionsmittels auf den trockenen Händen verteilen.
 
Für weitere Auskünfte steht Ihnen unser Team gerne telefonisch unter 0971/7202505 oder per Mail labogen@laboklin.com zur Verfügung!
Wir hoffen der Newsletter hat Ihnen gefallen und Sie freuen sich schon auf unsere nächste Ausgabe.


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