Genetic News 06/2021

 
Liebe Leserinnen und Leser,
heute erhalten Sie wieder Nachrichten aus dem Labor – rund um die Tiergesundheit. Dieses Mal mit vielen Informationen rund um den neuen Gentest beim Zwergpinscher, Cane Corso Italiano und der Maine Coon. Unser neues Untersuchungspaket für die Bulldogge, dass ab Juli 2021 erhältlich ist, sowie die neuen Genetikbroschüren, die ebenfalls ab dem 01.07.2021 erhältlich sind. Ebenso die wichtigsten Fakten rund um die Allergie bei Hunden, und natürlich die Vorstellung der Referentinnen Frau Trahms und Frau Kozma, welche beide an unserem Online Züchtertag einen spannenden Vortrag halten werden. Natürlich sind wir bei Rückfragen wie immer gerne für Sie da.
 
Ihr Labogen-Team
 
Allergie beim Hund
Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems. Die häufigsten auslösenden Allergene beim Hund sind Flohspeichel, Umweltallergene und Bestandteile des Futters. Umweltallergene können saisonal (Pollen von Gräsern, Kräutern, Bäumen oder Sträuchern) oder ganzjährig (Hausstaub- und Vorratsmilben, Sporen von Schimmelpilzen) vorkommen.

Welche Symptome zeigen allergische Hunde?
Die Symptome einer Allergie treten erstmals im Alter von sechs Monaten bis 3 Jahren auf.
 
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Futtermittelallergien können in jedem Alter entstehen, auch Welpen und sehr alte Hunde sind betroffen. Da eine genetische Veranlagung besteht, gibt es Rassen, die häufiger betroffen sind (zB Französische Bulldogge, West Highland White Terrier, Golden und Labrador Retriever, Deutscher Schäferhund, Bullterrier, Boxer). Allergische Tiere sollten daher nicht zur Zucht verwendet werden. Die ersten Allergiesymptome sind Rötung und Juckreiz (Kratzen, Belecken und Benagen können beobachtet werden), welcher in weiterer Folge zu weiteren Haut- und Fellveränderungen führen kann. Bei der Umwelt- und Futtermittelallergie können folgende Körperstellen betroffen sein: Pfoten, Gesicht, Achsel, Leiste sowie Ohrenentzündungen. Vor allem Futtermittelallergiker zeigen manchmal als einziges Symptom eine chronische Ohrenentzündung. Auch Erbrechen, Durchfall, häufiger Kotabsatz oder Blähungen können bei der Futtermittelallergie vorkommen. Bei der Flohallergie hingegen zeigt der Hund klassischerweise Veränderungen an der Kruppe, am Schwanzansatz oder Oberschenkel.

Wie wird eine Allergie diagnostiziert?
Die Vorgeschichte wird bezüglich der Symptomatik vom Tierarzt genau erhoben, danach folgt eine klinische Untersuchung. Je nach Hautveränderungen werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen sind, kann bei passender Vorgeschichte die klinische Diagnose einer Allergie gestellt werden. In weiterer Folge können die auslösenden Allergene mittels Hauttests oder Bluttests identifiziert werden. Bei der Futtermittelallergie sollte eine Ausschlussdiät durchgeführt werden.

Wie kann eine Allergie therapiert werden?
Eine Allergie ist nicht heilbar, kann aber mit verschiedenen Maßnahmen kontrolliert werden. Die auslösenden Allergene sollten gemieden werden. Dies ist im Falle einer Floh- und Futtermittelallergie relativ einfach durchführbar. Bei einer Umweltallergie ist dies aber meist nicht vollständig möglich. Zur Therapie können juckreizhemmende Medikamente eingesetzt werden, die Therapie der Wahl ist jedoch auf Dauer und vor allem bei Symptomen, welche mehr als 4 Monate im Jahr bestehen, eine Allergen-spezifische Immuntherapie (ASIT, Hyposensibilisierung). Hierbei werden die ursächlichen Allergene in steigernder Menge injiziert, damit das Tier eine Toleranz entwickeln kann. Dies ist bei gutem Erfolg eine lebenslange Therapie, 70% der Hunde sprechen sehr gut auf diese Therapie an.
 
Gentest zum Nachweis der Mucopolysaccharidose Typ 6 beim Zwergpinscher
Die Mucopolysaccharidose Typ 6 (MPS 6) beim Zwergpinscher wird durch einen erblich bedingten Enzymmangel der Arylsulfatase B (ARSB) verursacht und gehört zur Gruppe der lysosomalen Speicherkrankheiten (angeborene Stoffwechselerkrankungen).



 
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Betroffene Tiere zeigen bereits im sehr jungen Alter eine Trübung der Hornhaut, disproportionierten Minderwuchs mit kurzem Rumpf, eine gekrümmte Wirbelsäule (Kyphose), sowie eine auffällige Gesichtsanatomie (Gesichtsdysmorphie). Die ursächliche genetische Variante scheint beim Zwergpinscher relativ häufig vorzukommen. Aufgrund der fortschreitenden schweren Symptome müssen die betroffenen Hunde meist bereits im Welpen- bzw. im Jugendalter euthanasiert werden. Der Erbgang ist autosomal-rezessiv. Mit Hilfe des Gentests ist es nun möglich, Trägertiere zu detektieren, um dadurch geeignete Verpaarungspartner für die Zucht auswählen zu können. Der Gentest ist ab sofort bei Labogen erhältlich.
 
Neuer Gentest zum Nachweis auf Faktor-XI-Mangel bei der Maine Coon
Laboklin konnte einen Gentest zum Nachweis einer Faktor-XI-Defizienz bei der Maine-Coon-Katze in Zusammenarbeit mit Professor Giger von der University of Pennsylvania etablieren. Koagulationsfaktor XI (Gerinnungsfaktor) ist ein Plasmaprotein, welches an der an der intrinsischen Kaskade der Blutgerinnung beteiligt ist.

Die intrinsische Kaskade kommt zum Einsatz, sobald Gefäßsystem eine Schädigung erfahren. Die Blutungstendenz bei Faktor-XI-Mangel ist im Gegensatz zu Hämophilien (auch eine Erberkrankung, bei der die Blutgerinnung gestört ist) nur leichtgradig erhöht.


 
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Typisch sind Hämatome und andere leichte Blutungen, die nur manchmal nach Trauma oder chirurgischen Eingriffen auftreten. Ein Faktor-XI-Mangel verlängert die partielle Thromboplastinzeit im Plasma, aber die Thromboplastinzeit bleibt normal. Laboklin hat Maine-Coon-Katzen mit erhöhter Blutungsneigung, sowie deren Verwandte untersucht und einen Gendefekt im Faktor XI identifiziert. Dabei wurden auch homozygot erkrankte und Trägertiere (Carrier) in Europa nachgewiesen. Der Faktor-XI-Mangel wird autosomal-rezessiv vererbt. Anhand dieses Gentests können Maine-Coon-Katzen, die ein erhöhtes Blutungsrisiko tragen, aber auch symptomlose männliche und weibliche Trägertiere sicher identifiziert und die Verbreitung dieses Gendefektes bei der Zucht eingeschränkt werden. Dieser Gentest ist ab sofort bei Labogen erhältlich.
 
Neue Genetikbroschüren ab dem 01.07.2021
Ab dem 01.07.2021 können Sie unsere aktualisierte Genetikbroschüre online einsehen. Was ist neu? Zahlreiche rassespezifische Profile haben wir seit Jahren, einige sind geändert oder ergänzt worden. Das wird auch für Sie interessant sein. Einige wichtige Tests sind neu dazugekommen wie der neue Gentest auf Hämophilie A – Faktor VIII für den Rhodesian Ridgeback, der Paroxysmale excercise-induced Dyskinesie (PED) Test für den Shetland Sheepdog, die Fellfarbe Mushroom beim Shetland Pony oder die Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM4) bei der Sphynx, um nur einige Beispiele zu nennen.
Suchen Sie etwas bestimmtes und finden es nicht? Wir etablieren ständig neue Tests und arbeiten mit zahlreichen universitären Forschungseinrichtungen zusammen. Kontaktieren Sie uns bitte gerne unter labogen@laboklin.com oder über 0971-7202505. Sollten Sie die Broschüre als Printversion benötigen, können Sie ein Exemplar per E-Mail oder telefonisch bei uns anfordern.
 
Neues Hundepaket ab dem 01.07.2021
Ab dem 01.07.2021 bieten wir bei Labogen ein neues Rassepakete an. So wie dieses, sind alle unsere Pakete individuell zusammengestellt worden. Hier finden Sie gebündelt, was für Ihr Tier speziell von Interesse ist, Sie profitieren von einem Paketpreis ohne Untersuchungen kaufen zu müssen, die für die Rasse Ihres Tieres uninteressant sind.

Paket Bulldogge
Enthält folgende Tests:
 
Degenerative Myelopathie (DM Exon 2)
Hyperurikosurie (SLC)
Canine multifokale Retinopathie (CMR1)
Cystinurie
 
Das Paket Bulldogge kostet 113 EUR inkl. MwSt.
 
Neuer Test beim Cane Corso Italiano
Im Jahr 2020 wurden wir von Züchtern der Hunde der Rasse Cane Corso kontaktiert, die wegen einer neu aufgetretenen Erkrankung besorgt waren. Eine genetische Ursache wurde vermutet. Mit der Hilfe engagierter Züchter, die uns Proben und Informationen zur Krankheitsgeschichte zur Verfügung stellten, starteten wir eine Studie zur Untersuchung der genetischen Ursache dieser neuen Erkrankung in der Rasse Cane Corso.
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Betroffene Hunde leiden unter Augen-, Zahn- und Skelettproblemen. Wir erhielten Proben von Hunden aus Lettland, Polen, Russland und den Niederlanden. Zusammen mit unserem Kooperationspartner Prof. Tosso Leeb und seinem Team von der Universität Bern konnte eine kausale genetische Variante bestimmt werden. Dies ermöglicht uns nun, einen genetischen Test anzubieten, um diese Erkrankung zu eliminieren. Die Erkrankung wurde Dental-skeletal-retinal anomaly (DSRA) genannt und wird autosomal-rezessiv vererbt.
Die Zusammenarbeit zwischen Züchtern und Forschern ermöglichte wieder einen großen Schritt für die gesunde Zukunft einer Rasse! Vielen herzlichen Dank an alle Personen, die sich in dieses ambitionierte Projekt eingebracht haben!

Der Gentest ist nun bei Labogen erhältlich.
 
Online Züchtertag am 18.09.2021
Weiter geht es mir unserer monatlichen Vorstellungsrunde zu unserem Online Züchtertag für Hundezüchter und Hundehalter. Diesen Monat stellen wir Ihnen gleich zwei unserer Referenten vor.
Zum einen die Referentin Frau Krisztina Kozma. Frau Kozma ist Tierärztin und arbeitet als Field Technical Managerin bei MSD Tiergesundheit.
Sie wird über das sehr spannende und stets präsente Thema „Welche Impfungen sind beim Welpen sinnvoll? Neuester wissenschaftlicher Erkenntnisstand“ referieren.

Gerade im Hinblick auf neue Impfempfehlungen, Änderungen und dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand sollten Züchterinnen und Züchter stets einen guten Überblick über die aktuellen Impfempfehlungen haben.
Umso mehr freuen wir uns, dass wir Frau Kozma für dieses interessante Thema als Referentin gewinnen konnten und sind schon sehr gespannt auf Ihren Vortrag!

Zudem möchten wir uns bei unserem Sponsor MSD Tiergesundheit bedanken, der uns seit vielen Jahren treu zur Seite steht! Herzlichen Dank!
Ebenso möchten wir Ihnen unsere nächste Referentin, Rechtsanwältin Frau Kristina Trahms vorstellen. Frau Trahms ist eine absolute Spezialistin auf ihrem Gebiet. Sie führt eine eigene Kanzlei in Viersen und hat sich hierbei auf Hunderecht und Tierschutzrecht spezialisiert.
Sie wird an unserem Online Züchtertag ein Seminar über „Haftung -Kauf und Verkauf- Minderung, Rückgabe und Wandlung: Alles rund um das Thema Recht, Zucht und Hund“ referieren.
Wir sind sehr gespannt auf dieses Seminar und freuen uns sehr, Frau Trahms auch dieses Jahr wieder als Referentin bei uns begrüßen zu dürfen.
Unsere Plätze für die live Seminare sind begrenzt – seien Sie schnell uns sichern Sie sich jetzt Ihren virtuellen Platz am Online Züchtertag. Schon gewusst? Wer am Termin selbst keine Zeit hat, kann sich auf Wunsch trotzdem einen Platz buchen und den Züchtertag danach als Aufzeichnung ansehen.
Interesse geweckt? Unter folgendem Link geht es direkt zum Programm und zur Anmeldung:
Anmeldung zum Züchtertag
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Für weitere Auskünfte steht Ihnen unser Team gerne telefonisch unter 0971/7202505 oder per Mail labogen@laboklin.com zur Verfügung!
Wir hoffen der Newsletter hat Ihnen gefallen und Sie freuen sich schon auf unsere nächste Ausgabe.


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