Genetic News 06/2024
Liebe Leserinnen und Leser,

die aktuelle Ausgabe der Genetic News enthält auch in diesem Monat wieder interessante Neuigkeiten für Sie bereit. Seit Kurzem sind neue Gentests für die Rassen Dobermann und Dalmatiner verfügbar. Außerdem können Maine Coon Besitzer ab sofort ihre Katzen auf Blauäugigkeit bei Labogen testen lassen. Am 12.07. findet ein Fellfarb-Web-Seminar mit der Fellfarbexpertin Frau Dr. Anna Laukner für Pudelzüchter und Pudel-Interessierte statt. Unser online Katzenzüchtertag rückt langsam näher.
Haben Sie sich schon für diesen Tag angemeldet?

Viel Spaß beim Lesen!
Neu bei Labogen: Gentest auf Lysosomale Speicherkrankheit beim Dalmatiner und Dobermann
Als Lysosomale Speicherkrankheiten (LSDs) bezeichnet man eine Gruppe erblich bedingter Erkrankungen mit fortschreitenden verlaufenden neurologischen Symptomen.  LSDs werden durch eine abnormale Anhäufung von unvollständig abgebauten Makromolekülen innerhalb der Lysosomen ausgelöst.
Beim Dalmatiner wird eine Lysosomale Speicherkrankheit durch eine genetische Variante im Gen CNP verursacht. Homozygot betroffene Hunde zeigen im Alter von 18 Monaten erste fortschreitende Symptome wie Verhaltensstörungen, kognitiven Abbau, Koordinationsverlust, Einschränkungen im Sehen, Angstzustände, Herumlaufen und Kreisen, Überempfindlichkeit, Schlafstörungen sowie Inkontinenz. Die ersten Symptome treten im Alter von 18 Monaten auf. Ab einem Alter von ca. 7 Jahren kommen Symptome wie Gleichgewichtsstörungen sowie Anzeichen von Orientierungslosigkeit hinzu. Die Hunde kippen beim Gehen um, laufen gegen Hindernisse und lehnen sich oft gegen Gegenstände, um sich abzustützen. Die Magnetresonanz-Bildgebung zeigt bei betroffenen Tieren eine generalisierte Hirnatrophie mit ausgeprägter Degeneration der weißen Substanz. Hunde, welche für die Variante heterozygot sind, können später einsetzende neurologische Störungen zeigen. Die Symptome sind ebenfalls progressiv, aber weniger schwerwiegend und entwickeln sich im Alter zwischen 9 und 11 Jahren. Klinische Anzeichen umfassen Appetitlosigkeit, Ataxie, Unruhe oder Schlafstörungen. Im Alter von etwa 12 Jahren zeigen einige Hunde einen erheblichen Koordinationsverlust, sie fallen um und haben Schwierigkeiten, wieder aufzustehen. Einige Hunde weisen auch Anzeichen einer Seh- und Hörbehinderung auf.

Bei der Rasse Dobermann wurde eine Mutation im MAN2B1-Gen gefunden, die für eine lysosomale Speicherkrankheit verantwortlich ist. Erste Symptome konnten bei einem betroffenen Hund bereits im Alter von etwa 2 Monaten festgestellt werden, darunter Schwerfälligkeit und Schwierigkeiten beim Stehen mit häufigen Stürzen. Bei der neurologischen Untersuchung zeigten sich eine leichte geistige Schwäche, Schwierigkeiten bei der Bewegungskoordination (propriozeptive Ataxie), ein reduzierter Blinzelreflex (menace response) und ein Auswärtsschielen der Augen (Strabismus divergens). Im Laufe des Krankheitsverlaufs entwickelten sich Aggressivität gegenüber anderen Hunden, Intoleranz gegenüber Pflege und Baden, zwanghaftes Verhalten wie Kreisen und unangemessenes Vokalisieren, sowie unkoordinierte Bewegungen und Schwierigkeiten beim Begehen von Treppen. Aufgrund des Fortschreitens der neurologischen Anzeichen, einschließlich Demenz und scheinbaren Halluzinationen, gekennzeichnet durch Reaktionen auf nicht offensichtliche Reize oder offene Bereiche/leere Räume, wurde der betroffene Hund im Alter von 14 Monaten eingeschläfert.
 
 
Fellfarb-Web-Seminar am 12.07.2024
Weitere Infos und Anmeldung
Haben Sie sich schon für das Fellfarb-Web-Seminar mit unserer Expertin Frau Dr. Anna angemeldet?
 In diesem ca. 2,5-stündigen Vortrag am 12.07. wird Frau Laukner unter anderem auf die bevorstehende Farbänderung beim Pudel der FCI eingehen.
Zum Hintergrund: Der FCI-Vorstand hat auf Vorschlag des französischen Dachverbands entschieden, den Pudelstandard zu ändern und mehrfarbige Hunde als neue Varietät zu akzeptieren. Neben den bekannten, einfarbigen Varietäten wird die neue Varietät „andere Farben“ hinzugefügt. Der neue Standard ist ab dem 01. August 2024 gültig. (Quelle: VDH)
Das Web-Seminar kann im Nachgang per Aufzeichnung für drei Wochen angeschaut werden.
Alle Infos zur Anmeldung finden Sie hier.
 
Neuer Test: Blauäugigkeit bei der Maine Coon
Laboklin war an einer Studie beteiligt, die eine genetische Variante des PAX3-Gens als Ursache für Blauäugigkeit bei Maine Coon Katzen identifizieren konnte. Der dominante Faktor verändert nicht nur die Augenfarbe, sondern steht auch in Verbindung mit ein- oder beidseitiger Taubheit und einer minimalen Weißscheckung, die nicht durch die bereits bekannten für Weißscheckung verantwortlichen Varianten verursacht wird. Es gibt Hinweise darauf, dass das reinerbige Vorliegen der Variante zu embryonaler oder fetaler Letalität führt.
Daher wird von einer Verpaarung heterozygoter Katzen zur Vermeidung tauber Nachkommen sowie der unbeabsichtigten Erzeugung eines homozygoten Embryos für dieses Allel dringend abgeraten. Ein Gentest kann Klarheit schaffen, ob es sich beim Vorliegen blauer Augen um diese Variante handelt.
 
Neuigkeiten zum Test auf K-Lokus brindle
Bereits seit einigen Monaten bieten wir einen neuen zusätzlichen Test für den K-Lokus an, mit dem das Vorliegen des brindle-Allels kbr untersucht werden kann. Wir freuen uns Ihnen mitzuteilen, dass wir diesen Test aufgrund einer Optimierung des Testverfahrens ab sofort zu einem geringeren Preis anbieten können.






 
Obwohl seit langem bekannt ist, dass das genetische Merkmal für Stromung (brindle) am K-Lokus lokalisiert ist, konnte mit dem bislang verfügbaren Test über viele Jahre hinweg nur zwischen den Allelen KB und ky differenziert werden. Während das dominante KB-Allel eine gleichmäßige Verteilung der Pigmente in den pigmentierten Bereichen bedingt (voll- oder einfarbig), lässt das rezessive ky-Allel eine Pigmentverteilung zueinander zu und erlaubt somit Fellzeichnungen im einzelnen Haar oder am Hundekörper (Fellzeichnung oder vielfarbig). Über die Vererbung von brindle konnten bisher jedoch keine Aussagen mittels Gentests getroffen werden.
Hunde mit der genetischen Veranlagung für brindle weisen im klassischen K-Lokus-Test den Genotyp KB/ky auf. Mit Hilfe des neuen Analyseverfahrens können diese Hunde nun ebenfalls auf das kbr-Allel untersucht werden, was eine weitere Differenzierung der Genotypen KB/ky, KB/kbr, kbr/kbr und kbr/ky zusätzlich zu KB/KB und ky/ky erlaubt.
Je nach Rasse oder Farbe des Hundes kann also der einfache Test des K-Lokus ausreichen oder die Kombination der beiden Analyseverfahren sinnvoll sein. Das Testverfahren wurde in den letzten Wochen und Monaten weiter verbessert, was eine optimierte Abarbeitung bei gleichbleibend höchster Qualität ermöglicht. Wir beraten Sie hierzu gerne.
 
Online Katzenzüchtertag
Weitere Infos und Anmeldung
Bald ist es wieder soweit! Am Samstag, den 13.07.2024 findet unser 3. Online-Katzenzüchtertag statt.
Sie haben an diesem Tag keine Zeit? Kein Problem - eine Aufzeichnung ist ebenfalls buchbar.
Die Expertinnen und Experten werden Ihnen viele Neuigkeiten unter anderem zum Themenkomplex Gesundheit (Ernährung, Impfung, Allergien etc.) und zur Fellfarbgenetik berichten.
Dr. Regina Wagner, Fachtierärztin für Dermatologie, wird einen Vortrag zum Thema Allergien halten. Wussten Sie, dass Katzen ebenso wie Menschen Allergien entwickeln können? Sie können auf Umweltfaktoren, Nahrung oder Flohbisse allergisch reagieren. Typische Symptome einer Allergie bei Katzen sind unter anderem Juckreiz und Haarausfall.
Diesen Vortrag sollten Sie auf keinen Fall verpassen!
In dem Seminar am Nachmittag, dreht sich alles um das Thema Vergiftung bei der Katze.  

Vergiftungen bei Katzen – haben Sie sich als Katzenhalter schon einmal mit dem Thema beschäftigt? Welche Gefahren gibt es für Katzen, was sind die ersten Anzeichen einer Vergiftung, was muss bei einem Vergiftungsverdacht beachtet werden und welche Stoffe / Pflanzen / Lebensmittel sollten nicht zugänglich für Katzen sein?
Diese und viele weitere Fragen werden in dem Seminar von Frau Sabine Ruthenfranz an unserem Katzenzüchtertag erörtert und beantwortet!
Frau Ruthenfranz ist mehrfache Fachbuchautorin, Podcasterin und hat eine Wissens-plattform für Katzenhalter aufgebaut. Schauen Sie doch gleich mal unter pet-competence.de/ vorbei. Es lohnt sich!

Alle weiteren Infos zur Anmeldung und zum Programm finden Sie unter
https://katzenzuechtertag.laboklin.com/

Wir freuen uns auf Sie!
 
Bei weiteren Fragen steht Ihnen das Team von Labogen per E-Mail labogen@laboklin.com oder telefonisch unter 09 71 / 72 02 505 gerne zur Verfügung.

Wir würden uns freuen, wenn Ihnen der Newsletter gefallen hat. Teilen Sie uns doch bitte Ihre Meinung dazu mit. Wir bereiten in der Zwischenzeit unsere nächste Ausgabe für Sie vor.

Ihr Labogen-Team
LABOGEN 
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Telefon: +49 971 72 02 505 - E-Mail: labogen@laboklin.com

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