Aktuelles von Labogen im September
Sehr geehrte/r Dr. Max Mustermann,
viel Spaß beim Lesen der neuen LABOGEN-Info!

Das Team von Labogen.

 
Welche Auswirkung hat die Einführung eines Gentests auf die Population?
Diese Frage haben sich T. Lewis (Mitglied im Kennel Club UK) und Cathryn Mellersh (leitende Forscherin beim Animal Health Trust) gestellt und in ihrer Veröffentlichung Lewis TW, Mellersh CS (2019) Changes in mutation frequency of eight Mendelian inherited disorders in eight pedigree dog populations following introduction of a commercial DNA test. PlosOne 14(1):e0209864 beantwortet. Dazu haben sie die Allelfrequenzen und die Genotypverteilungen von acht Erbkrankheiten in acht Rassen über die Jahre näher analysiert, z.B. prcd-PRA beim Labrador und Cocker Spaniel, EIC beim Labrador und PLL beim Minature Bull Terrier. Untersucht man dabei nur die Ergebnisse der Gentests, zeigt sich, dass relativ schnell keine betroffenen Nachkommen mehr generiert werden, jedoch bleibt die Zahl der Trägertiere recht stabil. Nachkommen aus Eltern mit dem Wildtyp-Genotyp werden oft nicht mehr getestet und fehlen so bei dieser Auswertung. Zahlen dazu konnten über den Kennel Club in Großbritannien beigesteuert werden. Bezieht man die Genotypen aller Hunde mit ein, die beim Kennel Club registriert sind – sowohl die mit Gentest als auch die, die über die Eltern frei sein sollten -, zeigt sich eine deutliche Reduzierung der Allelfrequenz um 12-86 % innerhalb der ersten vier Jahre nach Testeinführung und sogar um fast 90 % innerhalb von 10 Jahren.
Diese Studie verdeutlicht sehr anschaulich, wie wichtig die Nutzung eines Gentests für das Wohl des einzelnen Tieres aber auch der gesamten Rasse ist.
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Neuer Gentest aus eigener Forschung - IPD beim Collie
Auf Initiative von Frau Laackmann von der Zuchtstätte „vom Obersten-Wehr“ und in Zusammenarbeit mit anderen Collie-Züchtern und unserem Kooperationspartner Prof. Leeb von der Universität Bern konnten wir die genetische Ursache für eine erbliche Form der Lungenerkrankung beim Collie ermitteln, die zu wiederkehrenden Lungenentzündungen führt. Da diese rezessiv vererbt wird, kann mittels des genetischen Tests gezielt gezüchtet werden, um betroffene Welpen zu vermeiden und die Variante auf lange Sicht aus der Population zu verdrängen. Der Test ist unter dem Namen "Entzündliche Lungenerkrankung" oder "Inflammatory pulmonary disease", kurz IPD erhältlich. Die wissenschaftliche Veröffentlichung dazu erfolgte im Fachjournal Genes.
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BARFEN – Vor und Nachteile
Die Idee, Hunde und Katzen mit rohen Zutaten zu füttern, stammt aus den frühen 90-iger Jahren und wurde von einem australischen Tierarzt entwickelt. Das Akronym BARF steht für Biologically Appropriate Raw Food (Biologisch artgerechtes rohes Futter). Von Besitzern häufig genannte Gründe, zu barfen sind sicherlich die „gesunde Ernährung“, der Wunsch, das eigene Tier wie den wilden Vorfahren zu ernähren, Misstrauen gegenüber der Futtermittelindustrie sowie die Vermeidung von individuell nicht verträglichen Substanzen. BARF-Rationen sind meist leicht verdaulich, deswegen ist die Kotmenge geringer und die Kotbeschaffenheit sehr gut.

Barfen birgt allerdings einige Risiken, derer man sich als Tierhalter bewußt sein sollte:
  1. Hygiene- und das damit verbundene Infektionsrisiko: Viren, Bakterien, Protozoen und Würmer spielen für die Gesundheit von Tier und Mensch eine große Rolle und können bei unsachgemäßer Hygiene im Zusammenhang mit der Fütterung übertragen werden.
     
  2. Zusammensetzung der Rationen: Viele Untersuchungen zeigen, dass ein großer Teil der verfütterten Barf-Rationen nicht ausgewogen zusammengestellt bzw. nicht auf die Bedürfnisse des entsprechenden Tieres zugeschnitten sind. Die Gefahr der Fehlversorgung mit Nährstoffen ist ein wichtiger Aspekt. Eines der häufigsten Probleme ist das ausgewogene Calcium/Phosphor-Verhältnis in der Ration, sowie eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.
Eine Serumuntersuchung (ein BARF Profil) kann im Vorfeld klären, ob ein Tier gebarft werden kann. Es kann auch bei gebarften Tieren Fehlversorgungen aufdecken, wenn diese schon länger und in gravierendem Umfang vorliegen. Das ist häufig auch schon vor dem Auftreten von Gesundheitseinschränkungen der Fall. Ganz wichtig: die Zusammensetzung der Fütterung sollte mit einer bilanzierten Rationsberechnung überprüft werden, damit keine Fehlernährungen auftreten können. Eine regelmäßige Überprüfung auf Vorliegen von Krankheitserregern, die ausgeschieden werden können ohne dass Symptome beim Tier vorliegen müssen, sollte mittels eines Kot-Profils erfolgen. So kann auch Rücksicht auf infektionsgefährdete Menschen im Umfeld des Tieres genommen werden.
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