Genetic News 07/2020
Liebe Leserinnen und Leser,
anbei erhalten Sie wieder Nachrichten aus dem Labor – rund um die Tiergesundheit. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. Natürlich sind wir bei Rückfragen wie immer gerne für Sie da.

Ihr Labogen-Team
ONLINE ZÜCHTERTAG 26.09.2020
Der Züchtertag von Laboklin – für viele Hundezüchter ist er sicher eine lieb gewordene Institution. In diesem Jahr verzichten wir aufgrund der aktuellen Situation auf das Treffen in Bad Bocklet. Stattdessen freuen wir uns auf einen interessanten Fortbildungstag mit Ihnen als Online-Veranstaltung!
 
Was erwartet Sie?
Zahlreiche namhafte Referenten haben wir gewinnen können. Sie finden eine einzigartige Kombination aus Tiermedizin, Zucht und Recht. Viel Raum haben wir gelassen für Diskussionen, denn online heißt ja nicht auf bloßes Zuhören reduziert zu sein. Bei uns sind Fragen und Diskussionen willkommen, sowohl zwischen den Vorträgen als auch in den Pausen. Spannende Seminare bieten Gelegenheit das Wissen zu vertiefen: Rechtsanwältin Kristina Trahms und Farbgenetik-Spezialistin Dr. Anna Laukner bieten die Möglichkeit, im kleinen Kreis auf individuelle Fragen eingehend ihre Fachthemen abzuhandeln. Lassen Sie sich das nicht entgehen! Der Züchtertag 2020 wird anders – wir sind sicher: er wird ein ganz besonderes Erlebnis werden!
 
Nutzen Sie die Möglichkeit und sichern sich bereits jetzt Ihren Platz: [ Zur Anmeldung ]
 
 
Hier finden Sie ausführliche Informationen zum Online-Programm: [ Programm – Online Züchtertag ]
Auch in diesen Monat wollen wir Ihnen wieder eine Referentin zu unserem online Züchtertag vorstellen. Frau Dr. Kinast-Dörries wird einen Vortrag über „Diätkonzepte zur Gewichtsreduktion – was gilt es zu beachten?“ halten. Frau Dr. Kinast-Dörries bringt nicht nur jahrelange Erfahrung als Tierärztin mit, sondern sie ist zudem noch eine absolute Futtermittelspezialistin. Sie arbeitet seit 2003 als leitende Tierärztin bei Vet-Concept und ist dort für die fachliche Entwicklung des Tiernahrungsunternehmens tätig. Neben ihren Arbeitsschwerpunkten der Produktentwicklung, Futterqualität und Fortbildung ist sie langjährige Referentin in dem Spezialgebiet Tierernährung und Diätetik für Hunde und Katzen. Wir freuen uns sehr, dass sie auch an unserem diesjährigen Züchtertag als Referentin wieder dabei ist. 
C-LOKUS (ALIBINISMUS, OCA4) BEIM BULLMASTIFF
Neben den bereits bekannten genetischen Varianten, die bei den Rassen Großspitz, Lhasa Apso, Pekingese und Zwergspitz Albinismus auslösen, konnte nun auch eine  Variante gefunden werden, die beim Bullmastiff zu einer Störung der Melaninsynthese führt. Bei dieser Form des Albinismus, dem sogenannten oculokutanen Albinismus (OCA), sind sowohl die Augen als auch die Haut betroffen. Hunde, welche die Variante (auch als OCA4 bezeichnet) reinerbig tragen, wurden als nahezu weiß beschrieben, da die Produktion der beiden Pigmenttypen Phäomelanin und Eumelanin fast komplett verhindert wird. Sie zeigen nur eine minimale blasse Pigmentierung der Haut und der Haare und besitzen blaue Augen. Weitere gesundheitliche Probleme, wie z.B. Augenblinzeln oder Photophobie, sind jedoch bei dieser Variante bislang nicht bekannt.
Es wurden bereits mehrere rassespezifische Mutationen im SLC45A2-Gen als Ursache für Albinismus gefunden. Das Genprodukt von SLC45A2 ist ein Transporterprotein (MATP), welches an der Pigmentierung beteiligt ist. So kommt es durch Veränderungen der genetischen Information im SLC45A2-Gen zu einer Reduktion der Melaninsynthese und somit je nach vorliegender Variante zu unterschiedlichen Formen des Albinismus. Dieser Gentest wird seit Kurzem bei Laboklin angeboten. Wir verrechnen 58,00 € inkl. MwSt. für den Besitzer bzw. 44,85 € inkl. MwSt. für Züchter. Für weitere Auskünfte steht Ihnen unser Molekularbiologie-Team gerne zur Verfügung.
ENTZÜNDLICHE MYOPATHIE BEIM HOLLÄNDISCHEN SCHÄFERHUND
Beim Holländischen Schäferhund konnte eine genetische Variante gefunden werden, die mit einer erblichen Form der entzündlichen Myopathie einhergeht.
Als entzündliche Myopathien werden Muskelerkrankungen bezeichnet, bei denen es zur Einlagerung von Entzündungszellen im Muskelgewebe und somit zur Schädigung der Muskulatur kommt. Auslöser solcher Erkrankungen können neben genetischen Veranlagungen auch Überreaktionen des Immunsystems oder infektiöse Erkrankungen sein.
Beim Holländischen Schäferhund führt eine genetische Variante im SLC25A12-Gen zu einer verminderten Aktivität eines mitochondrialen Transporterproteins, das für den Metabolismus der Muskelzellen eine wichtige Rolle spielt. Beim reinerbigen Vorliegen der Variante wird ein entzündungsförderndes Milieu und oxidativer Stress im Muskelgewebe hervorgerufen. Die typischen Symptome beginnen ab einem Alter von 3 bis 9 Monaten und sind unter anderem Muskeltremor, Muskelatrophie, ein steifer kurzschrittiger Gang und progressive Muskelschwäche bis hin zur Unfähigkeit zu Gehen. Die betroffenen Hunde mussten meist im Alter von etwa 2 Jahren aufgrund der voranschreitenden Schwäche euthanasiert werden.
Anhand des nun bei Labogen verfügbaren Tests auf diese schwere Muskelerkrankung können Trägertiere sicher identifiziert werden, so dass diese gezielt verpaart werden können, um betroffene Welpen auszuschließen. Die beschriebene Variante wurde bislang ausschließlich beim Holländischen Schäferhund gefunden. Dieser Gentest wird seit Kurzem bei Laboklin angeboten. Wir verrechnen 58,00 € inkl. MwSt. für den Besitzer bzw. 44,85 € inkl. MwSt. für Züchter. Für weitere Auskünfte steht Ihnen unser Molekularbiologie-Team gerne zur Verfügung.
GENTEST ZUM NACHWEIS DER LETALEN LUNGENKRANKHEIT BEIM AIREDALE TERRIER
Die Arbeitsgruppe von Prof. Hannes Lohi konnte bei der Rasse Airedale Terrier eine genetische Variante im LAMP3-Gen finden. Das LAMP3-Gen ist kodiert für ein Membranprotein der Lamellenkörperchen. Die gefundene Variante wiederum löst eine schwere Lungenerkrankung aus, bei der sich die Lamellenkörperchen nicht richtig ausbilden können, was die Bildung des Surfactants stark beeinträchtigt. Reinerbig betroffene Welpen leiden innerhalb der ersten Tage oder Wochen nach der Geburt an starkem Sauerstoffmangel und demzufolge an einer hochgradigen Atemnot. Die Welpen zeigen Symptome wie Lethargie, weigern sich zu säugen und entwickeln Atemnot oder Schnellatmigkeit, sodass sie in den meisten Fällen euthanasiert werden müssen.
Die Lungen dieser untersuchten Welpen waren kaum mit Luft durchsetzt. Der Erbgang dieser Lungenerkrankung ist autosomal-rezessiv.
Beim Screening von sehr vielen Airedale Terriern, fiel eine 6-jährige Hündin auf, die genetisch reinerbig betroffen war aber laut ihres Besitzers nie Symptome einer Atemwegserkrankung zeigte. Aufgrund dieses Falls wird vermutet, dass neben der beschriebenen Variante eine unbekannte protektive Variante vorliegen könnte, welche zu einer unvollständigen Penetranz dieser letalen Lungenerkrankung führt.
Dieser Gentest wird seit Kurzem bei Laboklin angeboten. Wir verrechnen 58,00 € inkl. MwSt. für den Besitzer bzw. 44,85 € inkl. MwSt. für Züchter. Für weitere Auskünfte steht Ihnen unser Molekularbiologie-Team gerne zur Verfügung.
NEUER GENTEST BEIM YORKSHIRE TERRIER
Laboklin bietet ab sofort einen neuen Gentest auf das L2HGDH-Gen beim Yorkshire Terrier an. L-2-HGA (L-2-Hydroxyglutaracidurie) ist eine Stoffwechselerkrankung, die bereits seit Längerem für die Rasse der Staffordshire Bull Terrier beschrieben ist. Hierzu wurde die genetische Ursache bereits erforscht und dieser Gentest ist auch bei Laboklin erhältlich.
Die Arbeitsgruppe von Dennis P. O’Brien, University of Missouri, konnte nun auch für die Rasse Yorkshire Terrier eine Mutation im L2HGDH-Gen erforschen. Verursacht wird diese autosomal-rezessive Krankheit durch Varianten im gleichen Gen, allerdings sind die Mutationen der Staffordshire Terrier und der Yorkshire Terrier unterschiedlich. Betroffene Hunde weisen einen erhöhten Spiegel an L-2-Hydroxyglutarsäure im Urin, Plasma und in der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit auf. Ein untersuchter Yorkshire Terrier zeigte Anfälle in Form von Hyperaktivität und Aggressionen. Andere betroffene Hunde litten unter Ataxie und tonisch-klonischen Anfällen. Hunde, die unter tonisch-klonischen Anfällen leiden, versteifen sich zunächst und verfallen dann in symmetrische zuckende Bewegungen, vor allem am Kopf und Gliedmaßen. Weitere untersuchte Yorkshire Terrier mit dieser Mutation hatten keine neurologischen Auffälligkeiten, es konnte jedoch im MRT eine Hyperintensität der grauen Substanz festgestellt werden.
Ab sofort ist dieser Test auf das L2HGDH-Gen bei Labogen verfügbar!

Bei weiteren Fragen können Sie sich gerne an unser Team von Labogen wenden.
FLOHBEKÄMPFUNG BEIM HUND
 
Hatte ihr geliebter Vierbeiner schon einmal Flöhe?
Flöhe verursachen nicht nur schlimmen Juckreiz und können zu Hautirritationen führen, sie können beispielsweise auch den Gurkenkernbandwurm auf den Menschen übertragen. Flöhe sind das ganze Jahr über im Freien und/oder in geschlossenen Räumen aktiv. Sie gehen direkt von einem Tier aufs andere über. Deshalb ist eine Prophylaxe (Vorbeugung) besonders wichtig und ratsam. Tierbesitzer können einen Flohbefall bei ihrem Tier auch selber nachweisen und feststellen. Spätestens wenn Sie die kleinen schwarzen Tierchen herumspringen sehen (in der Umgebung, auf dem Hund oder sogar auf Ihnen selbst) steht es zweifelsfrei fest: Es liegt ein massiver Flohbefall vor. Bis zu diesem Punkt sollten Sie jedoch nicht warten, sondern lieber regelmäßig selber testen, ob Ihr Liebling Flöhe hat. Kämmen Sie mit einem Flohkamm Ihrem Hund durch das Fell. Falls Sie schwarze Krümel finden, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihr Hund ungebetene Gäste hat. Um sicher zu gehen, dass Ihr Vierbeiner wirklich einen Flohbefall aufweist, geben Sie die Krümel auf ein feuchtes Papiertuch und schauen, ob diese rötlich verlaufen. Falls ja, handelt es sich eindeutig um Flohkot. (Die rote Färbung ist verdautes Blut.) Ist dies der Fall, müssen Sie auf jeden Fall alle Ihre Tiere mit einem Präparat behandeln und auch Ihre Umgebung. Fragen Sie Ihren Tierarzt, welche Prophylaxe und Präparate für Ihren Hund die besten und wirksamsten sind und schützen Sie Ihren Vierbeiner!
Auf der Internetseite www.esccap.de finden Sie zudem fachlich fundierte und verständliche Informationen zu Parasiten bei Hunden und Katzen, wie beispielweise Flöhe, Läuse oder Würmer. Oder wollen Sie mit Ihrem Hund ins Ausland verreisen? Dann gibt Ihnen ESCCAP wichtige Informationen rund um die verschiedene Reisekrankheiten oder den besten Schutz vor Parasiten in Europa wie z.B. der Sandmücke.

Schauen Sie doch einmal vorbei und informieren Sie sich!
LABOGEN 
Ein Service von LABOKLIN Labor für klinische Diagnostik GmbH & Co. KG 
Telefon: +49 (0)971 72 020 - E-Mail: info@laboklin.com


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