Genetic News 08/22

 
Liebe Leserinnen und Leser,
die aktuelle Ausgabe der Genetic News enthält auch in diesem Monat wieder viele Neuigkeiten für Sie. Seit diesem Monat bieten wir den Gentest auf den erblich bedingten Katarakt beim Griffon Korthals an. Auch Züchter des Norwegischen Elchhundes können sich freuen: Labogen bietet ab sofort den Nachweis auf die Hereditäre Ataxie an. Seit Anfang Juli ist unsere neue Genetikbroschüre erhältlich. Wichtig: unsere Zertifikate werden im Regelfall digital verschickt; wir konnten dadurch die Kosten für die Zertifikate für Sie erheblich senken.

Zudem finden Sie einen Infotext zu Chondrodysplasie (CDPA) und Chondrodystrophie (CDDY) - ein Risikofaktor für Bandscheibenvorfälle bei kurzbeinigen Hunderassen. Wir bieten die entsprechenden Tests in Kombination an.

Und zum Schluss: Haben Sie sich schon für unseren Hundezüchtertag angemeldet? Verpassen Sie unsere Experten des Züchtertages nicht! Hochrangige Namen haben wir für Sie eingeladen. Scrollen Sie doch gleich mal runter.

Viel Spaß beim Lesen!
Ihr Labogen-Team
 
Neuer Gentest: erblich bedingter Katarakt beim Griffon Korthals
Als Katarakt wird eine Trübung der Augenlinse bezeichnet (landläufig auch unter Grauer Star bekannt), welche altersbedingt, oder wie im Fall der Rasse Griffon Korthals auch erblich bedingt auftreten kann. Diese Form von hereditärer Katarakt (HC) tritt beidseitig hervor und kann schon im jungen Alter auftreten. Mit dem nun verfügbaren Gentest kann eine ursächliche Variante im FYCO1-Gen nachgewiesen werden, welche einem autosomal-rezessiven Erbgang folgt. Dadurch kann die Geburt betroffener Welpen durch eine gezielte Anpaarung vermieden werden.
 
Neuer Gentest: Hereditäre Ataxie beim Norwegischen Elchhund
Ab sofort bietet Labogen den Gentest auf die Hereditäre Ataxie beim Norwegischen Elchhund an. Betroffene Hunde haben erhebliche Störungen im Bewegungsapparat.


 
Die erbliche (hereditäre) Ataxie führt bei betroffenen Hunden zu einer sich stetig verschlimmernden Störung des Bewegungsapparates. Beim Norwegischen Elchhund treten erste Symptome bei betroffenen Tieren bereits ab einem Alter von 4 Wochen auf. Die Welpen rutschten leicht auf dem Boden aus, fielen gelegentlich um und hatten eine für die Rasse untypische hängende Rute. Zudem kommen leichte Koordinationsschwierigkeiten und Gleichgewichtsprobleme sowie unregelmäßiges Zittern hinzu. Im weiteren Verlauf intensivieren sich die Symptome bis hin zu schweren Laufstörungen. Als ursächliche Mutation konnte eine Deletion im HACE1-Gen identifiziert werden. Die Hereditäre Ataxie beim Norwegischen Elchhund folgt einem autosomal-rezessiven Erbgang.
 
Neuer Preiskatalog ab 01.07.2022
shop.labogen.com/genetic-news-06/22#retina
Unsere neue, aktualisierte Genetikbroschüre ist seit ein paar Tagen erhältlich.
Die aktuelle Version finden Sie auf unserer Homepage zum Download als PDF.
Neben den bekannten Leistungen sind auch einige neue Tests und Pakete dazugekommen, so wie beispielsweise das Paket für den Chesapeake Bay Retriever oder den Deutsch Kurzhaar.
Stöbern Sie doch mal durch unser Angebot - vielleicht ist ja auch ein neuer Test für Ihre Rasse dabei.
Sollten Sie die Broschüre als Printversion benötigen, können Sie ein Exemplar per E-Mail an labogen@laboklin.com oder telefonisch unter 0971/7202505 anfordern.
 
Chondrodystrophie – ein Risikofaktor für Bandscheibenvorfälle bei kurzbeinigen Hunderassen
Eine Verkürzung der Beinlänge von Hunden kann durch verschiedene Ursachen zustande kommen. Zwei mögliche Ursachen sind Chondrodysplasie (CDPA) und Chondrodystrophie (CDDY), die auf Genmutationen in den Chromosomen 12 und 18 zurückzuführen sind. CDDY geht mit einem erhöhten Risiko einer vorzeitigen Degeneration und Verkalkung der Bandscheiben einher, der so genannten Intervertebral Disc Disease Hansen Typ I (IVDD). Dies erhöht wiederum das Risiko eines Bandscheibenvorfalls, welcher Entzündungen, Blutungen, Rückenmarkskompressionen und Lähmungen zufolge haben kann.

 
Hinsichtlich der Beinlänge folgt CDDY einem semi-dominantem Erbgang, was bedeutet, dass homozygot betroffene Hunde kürzere Beine haben als heterozygote Hunde. Das Risiko für eine Bandscheibenverkalkung unterliegt ebenfalls einem additiven Effekt und beträgt bei heterozygoten Merkmalsträgern bereits 63,8 % gegenüber 18,5 % bei Hunden ohne CDDY. Bei homozygot betroffenen Tieren liegt das Risiko sogar bei 84,8 %. Die Degeneration bzw. Veränderung der Wirbelkörper ist bereits 10 Wochen nach der Geburt histopathologisch nachweisbar. Die Vererbung des damit verbundenen IVDD-Risikos erfolgt dominant. Das bedeutet, dass bereits eine Kopie des Gens ausreicht, um das Risiko für einen Bandscheibenvorfall um den Faktor 5 bis 15 zu erhöhen. Zusätzlich sind CDDY-betroffene Hunde bei operativen Eingriffen aufgrund von Bandscheibenvorfällen mit ca. 6 Jahren etwa 2-2,5 Jahre jünger als Hunde ohne CDDY, wobei es rassespezifische Unterschiede gibt. So wird beispielsweise die Französische Bulldogge im Vergleich zu anderen Rassen früher operiert.
CDDY tritt besonders häufig bei kurzbeinigen Rassen auf, kann aber auch bei vielen anderen Rassen eine Rolle spielen, selbst wenn die Hunde phänotypisch nur eine sehr leichte Verkürzung der Beine aufweisen. Die Diagramme zeigen die Verteilung der einzelnen Genotypen (frei - N/N, heterozygote Träger - N/CDDY bzw. N/CDPA und homozygote Träger - CDDY/CDDY bzw. CDPA/CDPA) in ausgewählten Beispielrassen, bei denen bislang mehr als 100 Tiere getestet wurden. Es zeigen sich große Unterschiede zwischen den einzelnen Rassen mit einem meist sehr hohen Prozentsatz hetero- und homozygot betroffener Tiere für CDDY. Beide Varianten werden unabhängig voneinander vererbt und hängen nicht zusammen. Wir bieten einen kombinierten Test auf CDPA und CDDY an, um den Züchtern zu ermöglichen bevorzugt Hunde mit CDPA zur Zucht auszuwählen. Somit kann eine rassetypische kurze Beinlänge beibehalten und das IVDD-Risiko minimiert werden.
Quellen:
Batcher, K.; Dickinson, P.; Giuffrida, M.; Sturges, B.; Vernau, K.; Knipe, M.; Rasouliha, S.H.; Drögemüller, C.; Leeb, T.; Maciejczyk, K.; Jenkins, C.A.; Mellersh, C.; Bannasch, D. Phenotypic Effects of FGF4 Retrogenes on Intervertebral Disc Disease in Dogs. Genes 2019, 10, 435. https://doi.org/10.3390/genes10060435
Murphy BG, Dickinson P, Marcellin-Little DJ, Batcher K, Raverty S, Bannasch D. Pathologic Features of the Intervertebral Disc in Young Nova Scotia Duck Tolling Retrievers Confirms Chondrodystrophy Degenerative Phenotype Associated With Genotype. Veterinary Pathology. 2019;56(6):895-902. doi:10.1177/0300985819868731
 
Digitale Zertifikate bei Labogen
Haben Sie es schon mitbekommen?
Wir haben unsere Zertifikate seit dem 01.07.2022 digitalisiert.
Das bedeutet für Sie:
Bei Abschluss Ihres Befundes erhalten Sie eine E-Mail, die ein digital signiertes Zertifikat als PDF enthält. Die Kosten für alle Zertifikate pro Befund belaufen sich auf 12 EUR inkl. 19% MwSt.
Für jeden bei uns angeforderten, zertifizierbaren Test, erhalten Sie ein Zertifikat als PDF-Format.
Ihre Vorteile bei einem digitalisierten Zertifikat als PDF-Format sind:
  • keine Unsicherheit und kein Zeitverzug durch postalischen Versand
  • deutlich reduzierte Zertifikatkosten
  • Änderungen/Korrektur des Namens, Chipnummer o.ä. schnell möglich
Und: alle digitalen Zertifikate sind mit einem digitalen Kopierschutz versehen, wir können jede von einer dritten Person durchgeführte Änderung nachweisen!

Gedruckte Zertifikate können auch weiter bestellt werden. Ab dem 01.07. benötigen wir dazu eine E-Mail. Hier belaufen sich die Kosten pro Zertifikat (pro Test) auf 12 EUR inkl. MwSt. zzgl. Versand.

Wir hoffen sehr, dass wir mit diesem geänderten Ablauf Ihre Erwartungen erfüllen!
 
Referentenvorstellung zu unserem Online Hundezüchtertag
Hundezüchter aufgepasst!


We proudly present -> Dr. Dr. Benjamin-Andreas Berk!

Wir sind wirklich sehr stolz, Herrn Dr. Dr. Berk für unserem Online Hundezüchtertag gewinnen zu können.

Und das auch gleich mit einem langen Vortrag zu den „Do & Dont’s der Labordiagnostik für Epileptiker“. Am Nachmittag referiert er noch zusätzlich in einem interaktiven Seminar zusammen mit unseren Kollegin Frau Dr. Weber.

Für alle Züchterinnen und Züchter die Dr. Dr. Berk noch nicht kennen:
Herr Berk praktiziert seit 2015 als leidenschaftlicher, doppelpromovierter Tierarzt und komparativer Neurowissenschaftler in Mannheim. Er ist der absolute Fachmann in Sachen Neurologie mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Epilepsie!

Zudem bietet er eine Zusammenarbeit an 3 weiteren Standorten (Zürich, München, London) an. Auch eine fernmündliche Mitbetreuung/Beratung mit den jeweiligen Haustierärzten kann erfolgen.

Epilepsie ist die häufigste chronisch, neurologische Erkrankung in der Tiermedizin. Das Management dieser Erkrankung setzt sich aus den “justierbaren” Säulen der Medikation, Ernährung sowie der Umwelt/Verhalten zusammen. Der Wunsch von Herrn Berk ist hierbei ist, das Epilepsie-Management individualisiert von medikamentöser, aber auch diätetisch anzupacken und so die Lebensqualität seiner Patienten zu maximieren.

Sie wollen mehr zu dem Thema „Epilepsie“ erfahren? Dann buchen Sie sich gleich ein Ticket zu unserem Online Züchtertag.

Anmeldung und Infos zum Programm finden Sie unter: zuechtertag.laboklin.com/
 
Bei weiteren Fragen steht Ihnen das Team von Labogen per E-Mail labogen@laboklin.com oder telefonisch unter 09 71 / 72 02 505 gerne zur Verfügung.

Wir würden uns freuen, wenn Ihnen der Newsletter gefallen hat. Teilen Sie uns doch bitte Ihre Meinung dazu mit. Wir bereiten in der Zwischenzeit unsere nächste Ausgabe für Sie vor.

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