Liebe Leserinnen und Leser,

auch 2023 hat uns alle wieder einmal vor Herausforderungen gestellt. Das Team von Labogen bedankt sich auf diesem Weg ganz herzlich für die vertrauens- und wertvolle Zusammenarbeit in diesem Jahr und wünscht Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest sowie Gesundheit, Glück und Erfolg für das kommende Jahr.

Genießen Sie die Festtage und starten Sie wie wir mit Zuversicht und vielen guten Ideen, Gesundheit, Glück und Tatendrang in das neue Jahr 2024!
Bleiben Sie gesund und rutschen Sie gut in das neue Jahr!

Viel Spaß beim Lesen!
 
NEU BEI LABOGEN: GENTEST AUF DILATATIVE KARDIOMYOPATHIE BEIM DOBERMANN  
Die dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist eine Erkrankung des Herzmuskels, bei der der linke Herzventrikel, der die Hauptpumpleistung des Herzens übernimmt, verdickt, erweitert und geschwächt ist. Daher kann das Herz das Blut nicht effektiv durch den Körper pumpen. Beim Dobermann ist die dilatative Kardiomyopathie eine weitverbreitete vererbbare Herzerkrankung. Betroffene Hunde leiden unter Herzinsuffizienz oder plötzlichem Herztod.
Ventrikuläre Tachyarrhythmien (Herzrhythmusstörungen) sind ein typisches Zeichen von DCM und können anhand eines Echokardiogramms oder Elektrokardiogramms (EKG) diagnostiziert werden. Bislang konnten vier genetische Varianten gefunden werden, die mit einer DCM beim Dobermann assoziiert sind.  Bei DCM liegt eine variable Penetranz vor, daher können genetisch betroffene Hunde eventuell nur sehr milde oder sogar keine Symptome im Laufe ihres Lebens zeigen. Neben dem Genotyp der beiden Varianten scheinen auch die Ernährung, das Bewegungslevel sowie weitere Gene einen Einfluss auf das individuelle Risiko eines Hundes zu haben. Der Gentest kann daher die DCM-assoziierten Varianten identifizieren, jedoch keine Aussage darüber treffen, ob ein genetisch betroffener Hund tatsächlich klinisch relevante Symptome entwickelt.

In der amerikanischen Dobermann-Population scheinen besonders die DCM1-Variante im PDK4-Gen (versorgt das Herz mit Energie) und die DCM2-Variante im Titin (TTN)-Gen (an der Herzkontraktion beteiligt) relevant zu sein.

In der europäischen Dobermann-Population sind dem aktuellen Kenntnisstand zufolge besonders die Risikomarker DCM3 und DCM4 relevant und mit einer linksventrikulären systolischen Dysfunktion und Dilatation assoziiert. DCM3 wird dominant vererbt: Heterozygote Träger besitzen ein höheres Risiko für DCM als Tiere ohne eine Kopie des Risikofaktors. Das Risiko von Tieren, die die DCM3 Variante homozygot tragen, ist höher als das von Trägertieren. DCM4 wird rezessiv vererbt, für DCM4 homozygot betroffene Tiere besitzen ein höheres Risiko für DCM als freie oder heterozygote Träger. Die Varianten DCM3 und DCM4 scheinen einen additiven Effekt zu haben, mit einem stärkeren Effekt von DCM4.

Das Risiko für DCM kann über die Kombination der Genotypen wie folgt eingeschätzt werden:
Risiko < 50 %: N/N (DCM3) und N/N (DCM4), N/N (DCM3) und N/DCM4
Risiko 50-75 %: N/DCM3 und N/N (DCM4), N/DCM3 und N/DCM4
Risiko < 75 %: N/N (DCM3) und DCM4/DCM4, N/DCM3 und DCM4/DCM4, DCM3/DCM3 und N/N (DCM4), DCM3/DCM3 und N/DCM4, DCM3/DCM3 und DCM4/DCM4
 
Hunde mit erhöhtem Risiko sollten regelmäßig auf mögliche Anzeichen der Erkrankung untersucht und, sobald notwendig, mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden, um das Voranschreiten der DCM möglichst zu verlangsamen. Mit Hilfe des Gentests kann die Prävalenz der bekannten Varianten innerhalb der Rasse reduziert werden, ohne dabei den Genpool zu stark einzuschränken. Dabei sollte bei Verpaarungen darauf geachtet werden, dass Welpen mit einem hohen Risiko für DCM vermieden werden, und so die Prävalenz der Risikovarianten in der Rasse sinkt.
 
NEWS: NEUE GENETISCHE VARIANTE FÜR DIE HAARLÄNGE BEIM SALUKI BESTÄTIGT
Die Fellfarbe und Fellstruktur ist beim Hund nicht nur für viele Rassen charakteristisch und verleiht diesen ihr spezielles Aussehen, sondern auch für uns bei der Entscheidung für einen bestimmten Hund sehr relevant. Gerade die Haarlänge als Kurz- oder Langhaar macht hier einen entscheidenden Unterschied, welcher zum Teil als einziges Unterscheidungsmerkmal einzelne Rassen voneinander abgrenzt, oder zumindest als Variante oder Subpopulation innerhalb einer Rasse definiert wird.
Genetisch gesehen ist die Kurzhaarigkeit das wildtypische Merkmal, welches durch verschiedene rezessive Varianten zur Langhaarigkeit verändert werden kann. Wenn also lang- und kurzhaarige Hunde innerhalb einer Population existieren, so ist es entscheidend zu wissen, ob kurzhaarige Hunde eine oder mehrere Anlagen für die Langhaarigkeit besitzen. Kurzhaarige Hunde können genetisch reinerbig (homozygot) kurzhaarig sein und den Genotyp L/L aufweisen, oder mischerbig (heterozygot) und somit Anlageträger der Langhaarigkeit sein und den Genotyp L/l besitzen.  Langhaarige Hunde sind dagegen immer reinerbig für dieses Merkmal und zeigen den Genotyp l/l.

Bisher sind fünf verschiedenen rezessive Varianten beschrieben, die jeweils einzeln oder im Zusammenspiel miteinander die Langhaarigkeit auslösen. Während eine dieser Varianten bei allen langhaarigen Hunderassen gefunden werden kann (Test: 8124 Haarlänge I), sind die restlichen vier Varianten jeweils bisher nur bei wenigen Rassen detektiert worden (Test: 8397 Haarlänge II). Hunde dieser Rassen sollten also beide Testverfahren zur Analyse der genetischen Haarlänge kombinieren (Test: 8291 Haarlänge I + II).

Um Überraschungen bei der Haarlänge zu vermeiden ist es also wichtig zu wissen, welche der Varianten innerhalb einer Population auftreten können. Für den Saluki wurde nun aus einem ausgewählten Probenset und mit der Hilfe von engagierten Züchtern herausgefunden, dass eine der seltenen rassespezifischen Varianten, die bisher für Alaskan Malamute und Samojede bekannt war, auch für die lange Befederung dieser Rasse verantwortlich sein kann. Somit ist auch beim Saluki zur vollständigen genetischen Analyse der Haarlänge die Kenntnis der Genotypen aller fünf Varianten nötig.

Die verschiedenen Varianten werden im genetischen Test jeweils einzeln detektiert und erhalten somit alle einen separaten Genotyp als Ergebnis, welcher auf dem Befund angegeben wird. Somit erhalten Sie bis zu fünf Genotypen für die fünf verschiedenen Varianten. Jeder dieser Genotypen kann in drei Versionen vorliegen: L/L homozygot kurzhaarig; L/l heterozygot; l/l homozygot langhaarig
Einfach ist der Fall, wenn entweder alle Varianten L/L und der Hund somit insgesamt reinerbig kurzhaarig ist, oder eine der Varianten l/l und der Hund somit reinerbig langhaarig ist.

Interessant sind Trägerergebnisse, da eine Variante mit L/l ausreicht, damit der Hund als Anlageträger die Langhaarigkeit vererben kann. Liegt mehr als ein Genotyp mit L/l vor, so kann auch dieser Hund sicher die Langhaarigkeit vererben. Zusätzlich kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass zwei Genotypen L/l sich zu dem Gesamtgenotypus l/l kombinieren. Hunde, die mindestens zwei L/l Ergebnisse für verschiedene Varianten besitzen, sind somit normalerweise langhaarig und verhalten sich in der Vererbung wie l/l Hunde (sie geben die Anlage für Langhaarigkeit an alle direkten Nachkommen weiter).

Eine bisher nur theoretische Ausnahme würde dann in Kraft treten, wenn beide Varianten gekoppelt auf einem Allel vererbt werden. Der Gesamtgenotypus wäre dann L/l+l und der Hund wäre kurzhaarig. Diese Kopplung ist jedoch bisher für die Haarlänge noch nie nachgewiesen worden.
Da die Haarlänge nur ein Merkmal für die Struktur des Hundefells darstellt, sind in vielen Rassen noch weitere Tests auf genetische Varianten für Curly, Furnishing, Shedding, double Coat und andere bisher unbekannte Varianten, die die Fellstruktur beeinflussen, für den finalen Felltyp zu beachten.
 
ONLINE PFERDEZÜCHTERTAG AM 27.01.2024
Haben Sie sich schon zu unserem 3. Online Pferdezüchtertag angemeldet?
Ende Januar ist es endlich wieder soweit!

Der Online Pferdezüchtertag ist ein herausragendes Ereignis für Pferdezüchter und Pferdeliebhaber, welches durch die Kombination von spannenden Themen und hochklassigen Referenten glänzt. Diese virtuelle Veranstaltung bietet die Möglichkeit, sich von Experten der Pferdezuchtbranche inspirieren zu lassen und aktuelle Entwicklungen in diesem faszinierenden Bereich zu diskutieren.
 Lassen Sie sich diese einzigartige Gelegenheit nicht entgehen, das Wissen zu vertiefen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen
Sie haben an diesem Tag keine Zeit? Eine Aufzeichnung steht ebenfalls zur Verfügung.
Alle Infos zur Anmeldung und zum Programm finden Sie unter: pferdezuechtertag.laboklin.com/
 
Wir freuen uns auf eure Teilnahme und einen informativen Austausch!
 
Bei weiteren Fragen steht Ihnen das Team von Labogen per E-Mail labogen@laboklin.com oder telefonisch 0971/7202 505 gerne zur Verfügung.

Wir würden uns freuen, wenn Ihnen der Newsletter gefallen hat. Teilen Sie uns doch bitte Ihre Meinung dazu mit. Wir bereiten in der Zwischenzeit unsere nächste Ausgabe für Sie vor.

Ihr Labogen-Team
Besuchen Sie unsere Webseite www.labogen.com
News online lesen
LABOGEN 
Ein Service von LABOKLIN GmbH & Co. KG
E-Mail: info@laboklin.com

Copyright © 2023 - all rights reserved
Wir sind Mitglied:
 
Besuchen
Sie uns!

Newsletter
Kontakt