Genetic News Pferd
Lieber Pferdefreund, liebe Pferdefreundin,
 
in unserer Maiausgabe Genetic News - Pferd erfahren Sie Neuigkeiten zur Verbreitung von IMM/MYHM und WFFS und wir stellen Ihnen unseren neuen Test auf Curly Coat vor. Viel Spaß beim Lesen.
IMM/MYHM – Verbreitung
 
In der Januarausgabe Genetic News – Pferd haben wir Ihnen den Gentest für IMM/MYHM vorgestellt. Die Mutation im MYH1-Gen, die mittels der Genanalyse untersucht wird, kann der Auslöser für zwei zunächst unabhängig und unterschiedlich erscheinende Krankheitsbilder sein: die immunvermittelte Myositis (IMM) und die nicht-belastungsabhängige Rhabdomyolyse. Beide gehören zur Gruppe der Muskelerkrankungen, die als MYH1 Myopathie (MYHM) bekannt ist.
Seit Einführung des Gentests wurden mittlerweile ausreichend Tiere getestet, um eine Statistik über die Prävalenz der Mutation erstellen zu können. Die Verteilung der Genotypen aller bei Laboklin getesteten Pferde finden Sie in nebenstehendem Diagramm.
Eine Studie der UC Davis (California) aus dem Januar 2019 zur Verbreitung innerhalb der QH-Population hat gezeigt, dass die Genvariante vorwiegend in den Linien der Reining und Working Cowhorses  vorkommt, während z.B. die Barrel Racing oder Racing QHs nicht betroffen waren.
Bis heute wurde die ursächliche Mutation ausschließlich bei den Westernpferden (QH, PH und Appaloosa) gefunden, es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Genvariante in weiteren Rassen eine Rolle spielt
 
 
Curly Horses – neuer Gentest verfügbar
 
Curly Coat stellt ein besonderes Merkmal beim Pferd dar, das zu einer lockigen Fellstruktur führt. Dies ist vorrangig beim American Bashkir Curly Horse zu sehen, kann aber auch in verschiedenen anderen Pferderassen auftreten. Curly Horses sind heutzutage sehr beliebt, da diese Fellstruktur bei vielen Pferde-Allergikern zu milderen oder gar keinen allergischen Symptomen führt.
Die lockige Fellstruktur tritt  gelegentlich in Kombination mit einer Hypotrichose (= reduzierte Anzahl von Haaren) auf. Verantwortlich für das lockige Fell und die Hypotrichose sind genetische Varianten in zwei verschiedenen Genen, KRT25 und SP6. Pferde, die nur für die KRT25-Variante heterozygot oder homozygot sind, zeigen lockiges Fell und Hypotrichose, während Pferde nur mit SP6-Variante lockiges Fell ohne Hypotrichose zeigen. Pferde mit mutierten Allelen in beiden Genen entwickeln lockiges Haar und Hypotrichose.
 
 
West Nile Virus in der deutschen Pferdepopulation
 
Wie vielfach schon in der Presse zu lesen war, die Erkrankung mit dem West Nile Virus ist in der deutschen Pferdepopulation angekommen. Bei dem Erreger handelt es sich um Flaviviren, die von infizierten Mücken übertragen werden - es liegt also immer eine Einzeltiererkrankung vor. Neben dem Pferd, bei dem es sich um eine  anzeigepflichtige Erkrankung handelt, können auch Vögel und Menschen infiziert werden. Nach grippeähnlichen Symptomen, Fieber, Appetitverlust, Lethargie, kann es zu neurologischer Symptomatik kommen mit z.B. Muskelschwäche und Zuckungen, teilweise Lähmungen, Bewegungsstörungen bis hin zu Krämpfen und Koma.
Kontaktieren Sie unverzüglich Ihren Tierarzt bei Verdacht.
 
WFFS – auch beim englischen Vollblut
 
Eine kürzlich veröffentlichte, sehr interesannte Studie des Dienstleistungsrechenzentrum VIT führt den Ursprung der ursächlichen Mutation von WFFS auf den 1905 geborenen englischen Vollblüter Dark Ronald xx und seinen Vater Bay Ronald xx (1893) zurück. Der Eintrag in die Reitpferdepopulation erfolgte dann über die Söhne des Dark Ronald xx, hauptsächlich Herold xx (1917) und Son-in-Law xx (1911), welche die Mutation an ihre Nachkommen weiter gegeben haben.
Nena Winand, eine der führenden Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der WFFS-Forschung, erklärt zu dieser Studie, dass ein Eintrag der Mutation in die Warmblutpferdepopulation aber auch schon deutlich früher erfolgte. Die Mutation wurde vermutlich über das englische Vollblut und/oder das arabische Vollblut in die Population eingekreuzt.
Im englischen Vollblut ist diese Mutation nach wie vor vertreten, beim arabischen Vollblut werden Studien zeigen, ob die Mutation auch heute noch in der Population vorhanden ist.
Das Vorliegen der WFFS-Mutation in den Rassen englisches Vollblut und möglicherweise arabisches Vollblut impliziert, dass WFFS auch in allen Rassen vorkommen könnte, in denen Vollblüter zur Veredelung eingesetzt werden bzw. wurden.
Laboklin ist nach wie vor das einzige deutsche Labor mit einer Lizenz für die Durchführung des patentierten Gentests.
 
 
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