Genetic News Pferd Mai

für Max.Mustermann@beispiel.de
Liebe Pferdezüchter und Pferdebesitzer
 
Herzlich willkommen zu unserer Mai Ausgabe Genetic News Pferd,

in dieser Ausgabe stellen wir Ihnen den neu verfügbaren Test auf Idiopathic Hypocalcemia beim Vollblut vor. Ausserdem setzen wir unsere Reihe über die Farbgenetik beim Pferd fort. Diesmal geht es um Aufhellungen der Grundfarbe. Aus aktuellem Anlass fassen wir in diesem Newsletter auch einige Informationen zum Thema EHV-1 zusammen. Weiterhin möchten wir Sie auf interessante Veranstaltungen und Sonderkonditionen hinweisen.

Wir wünschen Ihnen viel Freunde beim Lesen!
Idiopathic Hypocalcemia/Hypoparathyroidism
Ein letales hypokalzämisches Syndrom (idiopathic hypocalcemia) wurde 1997 für Vollblutfohlen beschrieben. Die betroffenen Fohlen leiden innerhalb der ersten Lebenswochen Aufgrund von Kalziummangel im Blut an Muskelkrämpfen und Krampfanfällen. Weitere Ausprägungen können ein steifer Gang und vermehrtes Schwitzen sein. Die Fohlen verstarben innerhalb weniger Wochen bzw. wurden aufgrund der schlechten Prognose euthanasiert.

Im Blutbild zeigt sich neben den Kalziummangel auch ein Magnesiummangel und ein erhöhter Phosphatspiegel. Das Parathormon (PTH), welches von der Nebenschilddürse gebildet wird, steigt normal bei Kalziummangel an. In den betroffenen Fohlen konnte jedoch keine erhöhte PTH Konzentration festgestellt werden.

Im Jahr 2020 konnte die genetische Ursache, die dem Kalziummangel zugrunde liegt, beschrieben werden. Eine Genvariante im RAPGEF5-Gen bewirkt eine Unterfunktion der Nebenschilddrüse (Hypoparathyreoidismus). Diese Unterfunktion bewirkt eine verminderte Produktion des Parathormons (PTH), was den Kalziummangel verursacht.

Der neue Gentest untersucht die Genvariante im RAPGEF5-Gen, die der erblich bedingten Nebenschilddrüsenunterfunktion bei Pferden (equine familial isolated hypoparathyroidism EFIH) zugrunde liegt.
Es handelt sich hierbei um eine rezessive Erbkrankheit, d.h. nur Tiere, die zwei Kopien der krankheitsauslösenden Genvariante tragen, zeigen  Symptome.

Beschrieben ist die Genvariante bisher nur beim Englischen Vollblut. Da dieses aber auch in der Zucht zur Veredelung anderer Rassen eingesetzt wird, ist eine weitere Verbreitung nicht ausgeschlossen.
 
Farbgenetik beim Pferd
Die Aufhellung der Grundfarbe
Im letzten Newsletter haben wir Ihnen die Vererbung der Grundfarben Fuchs, Brauner und Rappe vorgestellt.
Die Grundfarbe kann durch verschiedene Genvarianten aufgehellt werden. Dabei folgen manche Aufhellungen einem dominanten Erbgang (d. h. eine Kopie der betreffenden Genvariante, entweder von Mutter oder Vater, ist ausreichend um eine optische Ausprägung d.h. einen Phänotyp zu sehen), manche einem rezessiven Erbgang (d. h. die Genvariante, welche die Aufhellung zur Folge hat, muss von Mutter und Vater an das betreffende Tier weitergegeben worden sein – das Tier muss also homozygot für die aufhellende Genvariante sein). Manche Aufhellungen wirken sich auf alle Grundfarben aus, manche nur auf bestimmte. Einige Aufhellungen sind bisher nur für einzelne Rassen beschrieben. Einen Überblick über die Vererbung der verschiedenen Aufhellungen finden Sie in folgender Tabelle.
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Die Grundfarben können also durch die verschiedenen Aufhellungen in ihrem Erscheinungsbild verändert werden. Eine Kombination verschiedener Aufhellungen führt zu einer noch größeren Bandbreite an Fellfarben. Auch verschiedene Scheckungsmuster beeinflussen das äußere Erscheinungbild der Pferde und Ponys maßgeblich. Einen Überblick über die verschiedenen Scheckungsmuster stellen wir Ihnen im nächsten Newsletter vor, seien Sie schon gespannt.
Als Probenmaterial benötigen wir für alle genetischen Tests 20-30 frisch ausgerissene Haare aus Mähne oder Schweif (mit Haarwurzeln) oder 0,5-1,0 ml EDTA-Blut. Die Kosten für die Fellfarbtest belaufen sich auf 59,50 Euro für den Tierbesitzer und 46,00 Euro für den Züchter. Bitte beachten Sie auch unsere Fellfarbstaffel. Bei Anforderung von mind. zwei Fellfarben berechnen wir für das erste Merkmal 59,50 Euro bzw. 46,00 Euro und für jedes weitere 25,00 Euro (gilt nicht für Paketleistungen oder Partnerlaborleistungen).
 
Equines Herpesvirus
Seit dem EHV-1-Ausbruch in Valencia, bei dem mehrere Pferde verstorben sind, sind viele Reiter und Besitzer in Sorge und lassen ihre Tiere auf EHV-1 testen.

PCR-Nachweis

Zwischen Februar und April 2021 wurden bei Laboklin über 4.000 Pferde mittels PCR-Nachweis auf EHV-1 getestet. Bei 4,3% dieser Pferde war EHV-1 nachweisbar.

Beim Pferd sind zwei verschiedene EHV-1-Varianten beschrieben (D752 vs. N752), die mit unterschiedlicher Neuropathogenität einhergehen:

Die D752-Variante ist mit den neurologischen Krankheitsausbrüchen assoziiert und wird daher als neuropathogen bezeichnet. Allerdings entwickelt nur ein Bruchteil der infizierten Pferde neurologische Symptome.

Die N752-Variante wird vor allem bei Aborten, aber auch bei einem kleinen Teil neurologischer Erkrankungen isoliert.

Das Risiko für einen neurologischen Krankheitsverlauf ist also bei Infektionen mit der D752-Variante erhöht, bei Vorliegen der N752-Variante sind neurologische Verlaufsformen aber nicht ausgeschlossen. Laboklin führt beim Nachweis von EHV-1 automatisch eine Differenzierung dieser EHV-1-Virusvarianten durch. 96% der positiven Proben zwischen Februar und April 2021 konnten der EHV-1-Variante N752, 4% der Variante D572 zugeordnet werden.

Serologie
Bei Laboklin wurden im Zeitraum zwischen März und April 2021 bei über 200 Pferden eine serologische Untersuchung auf EHV-1 durchgeführt. Bei über 9 % der Pferde konnten Antikörper mittels ELISA nachgewiesen werden.

Bei weiteren Fragen stehen Ihnen unsere Tierärzte gerne zur Verfügung.
 
Online Pferdemesse 2021
Noch bis zum 24.05.2021 hat Laboklin seinen virtuellen Stand auf der Online-Pferdemesse (messe.reiterjournal.com/) geöffnet. Besuchen Sie uns in der Halle Gesundheit für Pferd und Reiter. Dort finden Sie auch ein Einführungsvideo zu den Grundlagen genetischer Untersuchungen beim Pferd.
Sollten Sie Fragen an uns haben, stehen wir selbstverständlich auch so jederzeit für Sie als Ansprechpartner bereit. Kontaktieren Sie uns telefonisch oder per E-Mail (labogen@laboklin.com), wir freuen uns auf Sie.
 
Sonderkonditionen für Zuchtverbände
Mit einigen Zuchtverbänden haben wir Kundenvereinbarung für genetische Untersuchungen vereinbart. Teil dieser Vereinbarung sind z.B. Pakete, die speziell den Bedürfnissen der einzelnen Verbände entsprechen oder Sonderkonditionen, die über den normalen Züchterpreis hinausgehen.
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Solche Vereinbarungen existieren z.B. für die Deutsche Quarter Horse Association, den Paint Horse Club Germany, den Appaloosa Horse Club Germany, den Hannovereraner Verband, den Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt, den Landesverband Bayerischer Pferdezüchter, den Pferdezuchtverband Sachsen-Thüringen, den Pferdezuchtverband Rheinland-Pfalz-Saar, den Zuchtverband für deutsche Pferde und das Pferdestammbuch Schlesig-Holstein/Hamburg.
Kürzlich hinzugekommen sind Sonderkonditionen für die Durchführung des WFFS-Gentests für die Mitgliedsverbände der IAFH (Holsteiner Verband, Trakehner Verband, Verband der Züchter des Oldenburger Pferdes, Springpferdezuchtverband Oldenburg-International, Westfälisches Pferdestammbuch).
Informationen, wie Sie von den Sonderkonditionen profiteren können bzw. verbandseigene Untersuchungsanträge erhalten Sie direkt bei Ihrem Verband.
 
Veranstaltungshinweise der GWP
Die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft um das Pferd e.V. lädt zu einer Fortbildungsveranstaltung ein.

Am Donnerstag, den 10.6.2021 beginnt um 18.30 Uhr die Vortragsveranstaltung „Spannendes aus der Ernährungsforschung“.

Die Veranstaltungen findet online statt und auch Nichtmitglieder sind eingeladen teilzunehmen. Nutzen Sie die Chance, sich weiterzubilden. Weiterführende Informationen finden Sie hier unter www.pferd-forschung.de.
 
Save the date – Laboklin Pferdezüchtertag 13.11.2021
Seit mehreren Jahren veranstaltet Laboklin erfolgreich einen Züchtertag für Hundezüchter. Jedes Jahr stellen wir Vorträge rund um die Hundegesundheit zusammen. Für die Pferdehalter hatten wir Ende 2019 einen Workshop zum Thema „Pferdegenetik und die Zukunft in Deutschland“ durchgeführt, dass auf grosses Interesse stiess. Daraus entstand unsere Idee zu einem Pferdezüchtertag. Am 13.11.2021 wird dieser Züchtertag für Sie als Pferdehalter oder Pferdezüchter stattfinden. Er wird online sein, so dass Sie bequem von zuhause aus teilnehmen können.
Wir haben ein informatives und abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen zu den Themen Trächtigkeit, genetische Untersuchungen (Erbkrankheiten/Fellfarbvererbung), PSSM, EHV1-Infektion und Entwurmung zusammengestellt.
Weitere Informationen mit Vortragstiteln, Referenten und dem zeitlichen Ablauf folgen in Kürze. Save the date – 13.11.2021 - wir freuen uns darauf, Sie bei unserem Online Pferdezüchtertag begrüssen zu dürfen.
 
Für weitere Auskünfte steht Ihnen unser Team gerne telefonisch unter +49 9 71 72 02 505 oder per E-Mail an labogen@laboklin.com zur Verfügung!
Wir hoffen, der Newsletter hat Ihnen gefallen und Sie freuen sich schon auf unsere nächste Ausgabe. Bleiben Sie gesund!

Ihr Labogen-Team
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